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Vor
allem Europa wurde von einer Welle der Begeisterung für Son und Salsa
erfasst, der den kubanischen Sängern und Musikern späten Ruhm
und materielle Unabhängigkeit bescherte. Entschädigung für
eine wechselvolle Geschichte im Spannungsfeld der politischen Umstände,
über die die Band-Mitglieder nicht gern sprechen. Ihrer Lebensfreude
haben manche Komplikationen jedenfalls keinen Abbruch getan - im Gegenteil:
Die Flasche ist entkorkt, und die vitalen Geister Havannas lassen sich
längst nicht mehr zurücksperren. |
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Oder Compay Segundo, der Grandseigneur der Truppe, der 2002 mit einem "Duett"-Album überraschte, auf dem er sich mit Gesangspartnern zwischen Cesaria Evora, Charles Aznavour, Antonio Banderas und Khaled und damit die ganze Bandbreite seines Könnens präsentierte. Ob Pianist Ruben Gonzales, die Sängerin Omara Portuondo, Pio Leyva oder Gitarrist Eliades Ochoa - auch die anderen "Club"-Mitglieder sind längst mit eigenen großartigen Alben auf dem Plattenmarkt vertreten. Ihr Nachholbedarf ist groß, und trotz ihres mittlerweile hohen Alters schrecken sie auch vor strapaziösen Tourneen durch europäische Konzertsäle nicht zurück. Nur zu einem "Volume 2" ihres Welterfolgs von 1997 hat es bislang nicht gereicht. Die Lücke will jetzt ein Sampler füllen, der einige der alten und teilweise altbekannten Stücke wie "Candela" und "Chan chan" in ihren usprünglichen Fassungen enthält. Lediglich die Tonqualität der Originalaufnahmen wurde verbessert. Die alten Einspielungen offenbaren bereits den ganzen Charme der Kubaner, auch wenn sie in Ausdruck und Form nicht an die 97er Produktion heranreichen können. |
So dient der Sampler "Hecho en Cuba" vor allem dem Vergleich und der Möglichkeit, die Entwicklung ihrer Musik im Verlauf der Jahre besser nachvollziehen zu können, ohne dabei etwas wirklich Neues vorzustellen. Aber das wäre vielleicht auch der Erwartung zu viel. Die Pause sei dem Buena Vista Social Club gegönnt - und wer wollte ihnen das Recht, sich auf den verdienten Lorbeeren auszuruhen, wirklich ernsthaft bestreiten. Ihr Platz in der Musikgeschichte bleibt ihnen dennoch sicher, und ihr Erfolg ist längst ein Mythos der globalisierten Popkultur. Und ein schöner dazu. © Michael Frost, 18.01.2002 |
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KUBANISCHE
MUSIK
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