"Brücken
statt Barrieren bauen" wolle er, sagt der indische Percussionist
Trilok Gurtu. In den vergangenen Jahren hat der aus Bombay stammende
Gurtu mit vielen großen Namen aus aller Welt gearbeitet, darunter
dem Jazz-Gitarristen John McLaughlin, dem Brasilianer Gilberto Gil,
dem norwegischen Jazz-Komponisten Jan Garbarek und der portugiesischen
Chanson- und Fadosängerin Dulce Pontes. Fraglos ist Gurtu mittlerweile
selbst ein "großer Name", einer der gefragtesten Klangkünstler
überhaupt, dem es virtuos gelingt, auf jeder Art von Percussions
im Zusammenspiel mit ganz unterschiedlichen Instrumenten und Sängern
energetische Rhythmen zu erzeugen.
Diesmal
- nicht zum ersten Mal - ist es umgekehrt: Gurtu seinerseits hat für
die Aufnahmen seines eigenen Albums "The beat of love" andere
Sänger und Instrumentalisten eingeladen - und sie kamen zahlreich:
Mit der aus Benin stammenden Angélique Kidjo und Salif Keita
zwei der angesehensten Stimmen Afrikas, dann die indischen Sänger
Roop Kumar und Nandini Sirkar, der senegalesische Komponist und Schauspieler
Wasis Diop, schließlich Jabu Khanyile (Gesang) aus Südafrika.
Gemeinsam
bauen die aus Indien und verschiedenen Teilen Afrikas stammenden Musiker
eine Brücke zwischen ihren Kulturen, geformt und geleitet durch
Trilok Gurtu, der gekonnt und mitreißend wahlweise mit Drums,
indischen Tablas (die er schon seit seinem sechsten Lebensjahr beherrscht)
und allerlei sonstigen Percussion-Instrumenten den Takt vorgibt.
Produzent
und Mitwirkender des ungewöhnlichen Fusions-Projekts ist Wally
Badarou, der über eine lange Erfahrung mit unterschiedlichen
Stilen verfügt: Er arbeitete vorher bereits sowohl mit Youssou
N'Dour und Miriam Makeba als auch mit James Brown und Mick Jagger.
Durch
Badarou erfuhr Gurtu mehr über die vielfältigen Musikrichtungen
in Afrika, umgekehrt brachte Gurtu ihn erstmals nach Indien. Gemeinsam
webten sie die Klangteppiche für "The beat of love"
aus Tablas, Sitar, indischen Streichern und afrikanischen Trommeln,
E-Gitarre, Keyboards und Trance-Samples - sie ließen praktisch
alles, was ihnen auf ihren Reisen durch Clubs und Studios, Straßen
und Plätze begegnete, in das Album einfließen und schaffen
so das scheinbar Unmögliche:
Eine
musikalische Brücke zwischen dem indischen Sub- und dem afrikanischen
Kontinent ergänzt durch die Einflüsse der nach Europa emigrierten
Musiker, die wie Angélique Kidjo oder die Londoner Asian-Fusion-Szene
bei der Integration unterschiedlicher Kulturen und ihrer Musik die
notwendige Pionierarbeit bereits geleistet haben.