Ein
gewagtes Vokal-Experiment sei ihr Album "This sentence is true" sagt
Sheila Chandra über ihr jüngstes Projekt. Die in London als Tochter
indischer Migranten geborene Sängerin ist durch die energetische Verknüpfung
von indischer Folklore mit Rock und Pop zu Ruhm gelangt, mit der sie
neue Standards der Weltmusik setzte. Auf Peter Gabriels "Realworld"-Label
veröffentlichte sie drei Alben.
Von
Beginn an arbeitete sie mit Steve Coe zusammen, mit dessen Band "Monsoon"
sie erste Bühnen- und Studioerfahrungen sammelte. Auch auf "This sentence
is true ..." ist Coe wieder vertreten, und zwar mit seinem Projekt
"The Ganges Orchestra".
Wer
sich darunter allerdings Heerscharen indischer Sitar- und Tabla-Spieler
vorstellt, der irrt gewaltig - das "Ganges Orchestra" ist ein überwiegend
elektronisches Experiment bzw. Konzept, unterstützt zwar von "realen"
Musikern und auch akustischen Instrumenten, aber längst nicht von
dem vermuteten Orchester.
Entstanden
sei das alles eher durch Zufall, sagt Chandra, als Coe sie bat, die
Vokalpartien für seine Experimente beizusteuern. Weil der experimentelle
Charakter vorherrscht, ist Sheila Chandras neues Album mit den Vorgängern
aus der Realworld-Zeit nicht zu vergleichen.
"This
sentence is true - The previous sentence is false" besteht aus Soundcollagen,
nicht aus Liedern im herkömmlichen Sinne. Sheila Chandras Stimme
fügt sich wie ein Instrument in die Arrangements von Steve Coe. Gemeinsam
versuchen Chandra und Coe, traditionelle östliche und elektronische
westliche Musik gemeinsam zu etwas Neuem zusammenzufügen, das für
ihre weitere Entwicklung von entscheidender Bedeutung sein wird.
MF
/ 12.05.01