Begibt 
          man sich auf Spurensuche, führt sie unweigerlich in die Irre: Der 
          Rhythmus klingt Französisch, die Stimme Brasilianisch, der Name 
          ist undefinierbar, vielleicht sind es auch nur Initialen: Geka. Sie 
          singt Englisch, doch ihre Heimat ist Hamburg.  
          Das 
            Album heißt "Station", und es ist ihre erste Veröffentlichung. 
            Doch auch für ihr Label handelt es sich um ein Debüt: "Le 
            Pop" ist bislang nur als Adresse für exquisites Neo-Chanson 
            aus Frankreich (Matthieu Boogaerts, Francoiz Breut, Jérôme 
            Minière, "Le Pop"-Sampler) in Erscheinung getreten. 
            
          Dass 
            dieses Genre inzwischen auch in Deutschland Gefallen findet - und 
            darüber hinaus auch hierzulande produziert wird - , dafür 
            ist Geka vielleicht der beste Beweis: herrlich leichtes, leicht melancholisches 
            Songwriting einer Sängerin mit sanfter, fragiler Stimme, deren 
            Ausdruck an Keren Ann oder Carla Bruni erinnert.
          Obgleich 
            Geka erzählt, sie habe schon in ihrer Jugend mehrstimmige Partituren 
            geschrieben, sind die Arrangements auf "Station" so reduziert, 
            dass man die Begleitinstrumente (fast alle werden von ihrem Lebenspartner 
            Pit Przygodda gespielt) manchmal kaum wahrnimmt. 
          Doch 
            die Wahrnehmung schwindet sowieso, je länger das Album läuft: 
            man wird weggeträumt von Gekas Gesang.
          Fast 
            magisch ist die Anziehungskraft der wohligen Stimmung, die Geka mit 
            "Station" über sich und ihren Zuhörern ausbreitet. 
            Weil die Songs unweigerlich in eine Zwischenwelt aus Tagträumen 
            und Fantasie entführen, lassen sie für tiefschürfende 
            Gedanken über Ursprung und Ziel von Geka keinen Raum. Man darf 
            sich getrost zurück lehnen, die Augen schließen und schönen 
            Träumen nachhängen.
          © 
            Michael Frost, 26.01.2006