Dem
Vernehmen nach geschah beim Geburtstag des New Yorker Percussionisten
Mauro Refosco. Gemeinsam mit ein paar Musikerfreunden wollte er seine
Party mit ein paar Tanzrhythmen erfreuen. Sie spielten vorzugsweise
"Forro", eine Strömung aus dem Nordosten Brasiliens,
eine einfache Musik, die - bis heute erkennbar - von verschiedenen Einwandergruppen
aus Europa und Afrika beeinflusst wurde.
Die
Party muss ein Knaller gewesen sein, so erfolgreich, dass daraus ein
Bandprojekt entstand: "Forro in the dark". Alle Musiker
brachten reichhaltige Erfahrungen mit ein, als Instrumentalisten waren
sie an zahlreichen Latin-Produktionen beteiligt, u.a. für Bebel
Gilberto und David Byrne.
Beide
bedanken sich für die Inspiration heute auf ihre Weise: Sie treten
auf dem zweiten Album der 'Forros', "Bonfires of São
João" als Gastinterpreten auf. Prompt ist "Ohrwurmqualität"
(Pressetext) auszumachen, doch nicht nur wegen der illustren Stimmen,
sondern insgesamt wegen des mitreißenden Temperaments des Rhythmus.
Das
Sextett um seinen Gründer Refosco versteht es mit Hingabe, einfache
Melodien ohne großen instrumentalen Aufwand so leidenschaftlich
in Szene zu setzen, dass dem Zuhörer eigentlich kein Ausweg bleibt
als mitzutanzen. Die zum "Forrò" gehörende Zieharmonika
tritt dabei inzwischen deutlich in den Hintergrund, die Band ersetzt
sie auf ihrer neuen CD durch Flöte und Saxophon, was ihren Rhythmus
nochmals geschmeidiger und virtuoser klingen lässt.
Wenn
Sie also nicht zufällig selber Musiker sind und über ebensolche
Freunde verfügen und daher Ihren Geburtstag nicht selbst zur
"Forro"-Party verwandeln können, dann können Sie
getrost auf "Bonfires of São João" zurückgreifen,
und Sie werden es erleben: ein wenig forro sind wir alle.
©
Michael Frost, 03.09.2007