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Magische Energie


Ein Album wie "Boys for Pele" gelingt einem Künstler - wenn überhaupt - höchstens einmal im Leben. Das belegt schon der Nachfolger "From the Choirgirl Hotel", und auch die ersten der beiden "To Venus and back"-CDs, auf der neue Studioaufnahmen von Tori Amos enthalten sind, ist zwangsläufig enttäuschend, wenn man erhoffte, dem "Pele"-Album vergleichbare Urgewalten nochmals erleben zu können.

Tori Amos wusste wohl, dass diese neuen Kompositionen allein für das nächste Album nicht ausreichen würden und brachte "To Venus and back" deshalb als Doppel-CD heraus. Auf der zweiten CD befindet sich ein Konzertmitschnitt, der bestätigt, was schon vorher gelegentlich auf Singles veröffentlichte Live-Aufnahmen einzelner Lieder versprachen:

Tori Amos in Extase, eine Zauberin der ganz besonderen Art, die ihre magische Energie vor allem im direkten Kontakt mit ihrem Publikum entfalten kann.

Live erweitert sie ihre musikalische Bandbreite, versieht selbst fröhliche Ohrwürmer wie "Cornflake Girl" mit Tiefgang, nimmt beispielsweise immer wieder deutliche Anleihen bei den düster-hypnotischen Gitarren-Arrangements von The Cure, ohne dabei den für sie unverzichtbaren Flügel zu vernachlässigen, der sich unter ihren Fingern zu verformen scheint, den sie mal streichelt, mal auf ihn einschlägt, in jedem Moment ein Instrument ihrer selbst, das sie liebkost oder beherrscht, das sie umkreist wie die Venus die Sonne. Oder ist es umgekehrt ?

MF / 30. Januar 2001

Tipps zu ähnlichen CDs und Bands:

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