Streichholzschachteln
kann man stupide aufeinander stapeln - Künstler aber bauen mit
ihnen den Petersdom oder gleich ganz Rom.
Die
Sängerin Scarlett O´ und Gitarrist / Produzent Jürgen
Ehle erschaffen auf ihrer CD "Fast mit Neid" Kunstwerke
von ähnlichem Detailreichtum: Mit Rasseln, Flöten, Tuten,
Mandolinen und all dem, was in der Musikabteilung eines Spielwarenladens
herumliegt.
Verewigt
werden diese handwerklichen Meisterstücke mit moderner Digitaltechnik:
Audiophil aufgenommen, exzentrisch gemixt, plastisch klingend.
Die
Songvorlagen sind zum Teil selbst gefertigt, zum Teil eingekauft,
zum Teil klassisch (von Konstantin Wecker und Gundermann bis zu Gautsch
und Element of Crime) - völlig egal.
Scarlett
O´s zeitlose Stimme, Ehles virtuose Gitarren, geisterhafte Chöre,
mensch-maschineske Klatscher, dräuende Trommeln, lockende Flöten
und keuchende Blasebalge zaubern einen akustischen Märchenwald,
in dem jedes Lied zur ewigen Wahrheit wird: Über die Liebe, die
Welt, das Gras, den Herbst und den Ödipuskomplex.
Hier hängt der Hammer.
"Fast
mit Neid" ist ab sofort Bestandaufnahme, Nachschlagewerk und
Maßstab für alles, was mit deutschen Liedern zu tun hat.
"Scarlett O.: Fast mit Neid" ist eine Gast-Kritik
von Matthias Binner / © Matthias Binner, Januar 2004
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