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Takt und Puls im
Gleichschritt


Xploding Plastix, die ihre Karriere bei dem innovativen norwegischen Label "Beatservice" begannen, mittlerweile aber vom Branchenriesen Sony unter Vertrag genommen wurden, haben es in sich. In Hallvard Wennersberg Hagen und Jens Petter Nilsen aus Oslo steckt nämlich die Vision von der Zusammenführung von House, Jazz, Electronica und der Musik amerikanischer Krimiserien aus den 70er Jahren.

Ganze Verfolgungsjagden durch nächtliche Großstädte projezieren Xploding Plastix vor das geistige Auge des Zuhörers. Die Spannung wirkt elektrisierend, man spürt die flirrende Hitze der Nacht. Takt und Puls finden zu einem gemeinsamen Tempo, beschleunigen, halten atemlos inne - aber nur, um das Tempo anschließend nochmals anzuziehen: die Jagd geht weiter.

Wie funktioniert diese Filmmusik ohne Film ? "Stellen Sie sich Charlie Mingus am Bass vor. Dazu kommt Gene Krupa am Schlagzeug - aber vierhändig, spielend, als sei er vom Teufel besessen. An den Decks mischt Amin Tobin alles von Samba bis Klavier- und Bläsersamples hinein. Dann beginnt man, sich dem Sound von Xploding Plastix zu nähern", schrieb der Kritiker der norwegischen Dagsavisen über "Amateur Girlfriends go Proskirt Agents", einen CD-Titel, den man regelrecht auswendig lernen muss.

Inzwischen, so heißt es, steht bereits das zweite Album des Duos vor der Fertigstellung, doch "Amateur Girlfriends ..." gebührt der Überraschungseffekt eines Debüts, das sich unter Ausschluss sämtlicher Konventionen und Traditionen aus neuer Perspektive mit unterschiedlichen Genres beschäftigt. Die Fusion aus Jazz, Triphop und Electronica gelang selten so kraftvoll und überzeugend - und niemals so ungewohnt und verblüffend neuartig wie bei Xploding Plastix.

© Michael Frost, 05.08.2003

 


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