Ralph
Myerz gehört zu den interessantesten Namen der norwegischen Electronica-Szene
- und die hat immerhin schon Bands wie Röyksopp, Flunk oder Slowpho
hervorgebracht. Gemeinsam mit der "Jack Herren Band" gelangen
Myerz spannende Sound-Experimente an der Schnittstelle von Electronica,
House, Dance und Lounge.
Momentan,
so die Meldung aus seiner norwegischen Heimat, nehmen Myerz und seine
Band eine Pause. Die Zwischenzeit vertreibt sich der Meister mit einem
Soloprojekt, das den nicht eben bescheidenen Titel "Ralphorama"
trägt.
Dem
Album voraus geht diese Remix-EP der Vorabauskopplung "My darling",
für das verschiedene skandinavische Soundtüftler und Computerfrickler
ihre Bearbeitungen beisteuerten.
Im
Gegensatz zu seinen vorigen Alben, am ausgeprägtesten wohl auf
"Your new best friend" (2005) verlassen sich Myerz und seine
Re-Mixer vollends auf den digitalen Klang. Analoge Klänge, traditionelle
Instrumente sind nicht mehr auszumachen.
Die
Mehrdimensionalität seines Sounds leidet darunter, doch der Verlust
wird durch die ausgeklügelte Raffinesse der Computerklänge
mehr als kompensiert - und einmal mehr kann die Frage nach der Emotionsfähigkeit
maschineller Sounds, welche die Kulturszene von Star Trek bis zu Chris
Cunninghams Videoclip für Björk ("All is full of love")
beschäftigt, positiv beantwortet werden: Computermusik kann Gefühle
haben und diese sogar in den Zuhörer transferieren.
Auf
unterschiedliche Weise - von cool (Kahuun Remix) bis exaltiert (Rune
Lindbæk Remix) stecken alle Beteiligten die Koordinaten ab,
in denen Ralph Myerz' kommendes Album "Ralphorama" liegen
wird. Man darf gespannt sein!
©
Michael Frost, 23.09.2007