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Wiederkehr eines
Markenzeichens


Als Matt Bianco 1984, also vor genau zwanzig Jahren, ihre Karriere begannen, war ihr cooler Barsound aus Latin, Pop und Jazz einzigartig und neu. Das britische Trio (Basia Trzetrzelewska, Mark Reilly und Danny White) formierte mit seinem Sound den Gegentrend zu Punk und New Wave und setzte dem dem Gruftie-Habitus der "No Future"-Bewegung einen optimistischen Dancefloor-Sound entgegen.

Ihre Musik untermalte den Smalltalk karriereorientierter Yuppies in den Bankenvierteln europäischer Metropolen und verschaffte der von Atomtod und Waldsterben traumatisierten Jugend der Ökobewegung der 80er Jahre eine heimliche Atempause - "offiziell" galten Bands wie Matt Bianco, Carmel und andere Pioniere des Easy Listening und chillout-/Loungesounds als verpönt.

Nur ein einziges Album entstand in der ursprünglichen Zusammensetzung der Band, doch das reichte, um Matt Bianco als Markenzeichen zu etablieren. Bereits kurz nach der Veröffentlichung strebte das Trio in unterschiedliche Richtungen. An weiteren Alben unter dem gemeinsamen Namen waren Basia und Danny nicht mehr beteiligt: bis heute.

"Matt's mood", die erste gemeinsame Aufnahme des Trios seit "Whos side are you on", ist somit eigentlich erst das zweite "richtige" Matt Bianco-Album. Inzwischen ist ihr Sound weder neu noch einzigartig: zahllose Bands, Soundfrickler und DJs haben den coolen Klang von damals aufgegriffen und weiter entwickelt. Aber: Matt Bianco können es noch, und natürlich passt ihr Comeback glänzend in das allgemeine 80er-Revival.

Doch "Matt's mood" ist deutlich mehr als eine müde Reunion, sondern ein dancefloor-taugliches Latinpop-Album mit dem typischen Bandfeeling, erweitert um zeitgemäßen Elektrosound, Grooves - und erstmals auch Textpassagen in Basia Trzetrzelewskas polnischer Muttersprache (sie lebt erst seit 1981 in Großbritannien).

"Matt's mood" bedeutet für Fans von damals ein freudiges Wiederhören - und für alle anderen eine zweite Chance.

© Michael Frost, 21.06.2004

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