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Der Knoten ist geplatzt


Nicht eben wenige Kenner der Musikbranche haben für das Jahr 2004 einen weiteren Schub deutschsprachiger Musik vorausgesagt. Die Hiphopszene ist bereits fest etabliert, und Bands wie die Berliner Seeeds loten mit großem Erfolg die Möglichkeiten deutschsprachiger Reggae- und Dancehallrhythmen aus, könnten jetzt jedoch Konkurrenz in großem Stil bekommen.

Denn zu dieser Szene gehört auch Lax Alex Contrax. Die neunköpfige Band ist mit ihren feurigen Rhythmen aus Punkrock, Reggae, Ska und Pop schon seit einigen Jahren eine gefragte Szene-Liveband, die inzwischen an die 150 Konzerte absolvierte. Bislang allerdings gelten Lax Alex Contrax noch als Geheimtipp, und bislang sangen sie fast ausschließlich Englisch. Aber jetzt kommt "Freistil", ihr erstes überwiegend deutschsprachiges Album - und aus dem Geheimtipp könnte ein Name werden, der schon bald in aller Munde ist.

Die Entscheidung für die "Muttersprache" war goldrichtig. Die Texte sind kraftvoll, intelligent, witzig und von der gleichen mitreißenden Energie wie die groovenden Ska- und Reggaesounds: der Knoten ist geplatzt, Lax Alex haben ihren Sound gefunden.

Selbst die von der Band als "Punkrock" beschriebenen Songs - darunter die Single-Auskopplung "Frau aus Silikon" - wirken eingängig, melodiös und authentisch. Fantastisch auch die Coverversion von Tom Schillings "Major Tom", das in fast schon typischer Lax-Alex-Manier zu einer treibenden Skanummer verarbeitet wird.

Seit ihrem vorigen Album "Men on the Moon" haben sich Lax Alex Contrax hörbar weiter entwickelt. Erfreulicherweise ist dabei der frische, druckvolle und unverbrauchte Charakter ihres Sounds nicht auf der Strecke geblieben. Im Gegenteil: Form und Inhalt, Musik und Text bilden auf "Freistil" eine Einheit, wirken wie 'aus einem Guss'. Deshalb wäre es überhaupt keine Überraschung, wenn Lax Alex Contrax mit diesem Album der Durchbruch gelingen würde. Er wäre das verdiente Ergebnis ihrer Arbeit.

© Michael Frost, 17. Januar 2004

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