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Fanta-stisch


Das Unplugged-Konzert der Fantastischen Vier sticht in vielerlei Beziehung die Konkurrenz aus dem Feld, nicht, weil die Band etwa "besser" wäre, was jeder Hörer nach eigenem Geschmack entscheiden muss, sondern weil ihnen eine riesige Überraschung gelungen ist.

"Unplugged" ist nämlich ein Lehrstück in Sachen Rap und Hiphop geworden. Die Akustik-Versionen sowohl der großen Hits der "Fanta4" als auch unbekannterer Titel überzeugen vor allem, weil es der Band großartig gelang, die untrennbare Verbundenheit des Hiphop mit anderen so genannten "schwarzen" Musikrichtungen herauszustellen.

Der bekannt wortgewandte Sprechgesang der vier tritt vor der bizarren Kulisse (aufgenommen wurde Untertage im sauerländischen Balve) zurück hinter meisterhaft arrangierten Jazz-, Soul-, R&B- und Funk-Rhythmen unter der Leitung von Lillo Scrimali.

Man erkennt Herkunft, Ursprünge und die Verwandten des Hiphop, was im sonstigen Radio-Einerlei eintöniger und auswechselbarer US-Rapper, die das Genre bei fortschreitender Kommerzialisierung schon fast zu Tode gequatscht haben, schon lange kaum noch möglich ist.

Dabei klingen die fantastischen Fantastischen Vier so entspannt und gelöst, wie man sie vorher nie zu hören bekam, als hätten sie sich vom mediterranen Temperament des italienischen Rappers Jovanotti beraten lassen, der mit dieser Art der Lockerheit auf internationalem Terrain bislang allein war.

Die Fantastischen Vier sind nach Herbert Grönemeyer bislang die einzigen deutschsprachigen Musiker, die von MTV zu einem Unplugged-Gig gebeten wurden. Der besonderen Chance des Ereignisses angemessen haben sie Fantastisches geleistet und damit nicht nur in ihrer eigenen Karriere einen neuen Meilenstein gelegt, sondern natürlich auch den besonderen Ruhm der Unplugged-Reihe bestätigt und stehen somit in einer Reihe mit anderen gelungenen Unplugged-Hiphop-Acts wie Arrested Development oder Blackstreet.

MH / 4. November 2000
update: 1. März 2001

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