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Darf es ein bisschen
verschrobener sein?

Gastbeitrag von Stephan Stöckel


Mit himmlischen Songs zwischen einschmeichelndem Easy-Listening ("Carnival"), frech-spritzigem Indie-Rock ("My Favourite Game") und coolem Elektrosound ("Explode") wurden die schwedischen "Cardigans" in den 90er Jahren zur "First Band On The Moon", so der Titel einer ihrer Erfolgsalben.

In den letzten Jahren ist es etwas ruhiger geworden um die einstige Hitkapelle, der Rummel um den Welterfolg "Lovefool" aus dem Film "Romeo & Juliet" mit Leonardo Di Caprio verflogen.

Ihre kreativen Tugenden hat das Quintett beibehalten und das ist gut so. Nach dem eher mainstreamorientierten Kerzenschein-Romantik-Pop ihres Vorgängeralbums "Long Gone Before Daylight" gibt sich die Band auf ihrem neuen Opus "Super Extra Gravity" etwas verschrobener.

So renitent und kommandierend wie in dem Song "I Need Some Fine Wine…" hat man die gute Nina noch nicht gehört: "Sit good dog! Stay bad dog! Down roll over!" Der Gute-Laune-Song "Good Morning Joan", der Walzer "Overload" und das akustische "And Then You Kissed Me II", das uns lehrt wie blind Liebe machen kann, sind einige der weiteren Höhepunkte, die uns das neue Album der "Cardigans" beschert.


Ein gelungenes Popwerk ohne Längen und Plattitüden, das an alte Qualitäten anknüpft.

 

"Super Extra Gravity" The Cardigans
(Stockholm Records/Universal Music 987 283-7)

Gast-Beitrag von Stephan Stöckel
© Stephan Stöckel, Oktober 2005

 

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