Im 
          Gegensatz zu den Künstlern, die sich dem Soul aus der Perspektive 
          der eigenen Tradition nähern, stehen junge Bands wie die Italiener 
          Traccia Mista. Bei ihnen stehen Rhythmus und Energie der Songs 
          im Vordergrund. 
        Dabei 
          greifen sie Sounds unterschiedlicher Herkunft (Traccia Mista = Vermischte 
          Spuren), v.a. Pop, Hiphop, Rap, R&B und Soul auf und formen daraus 
          einen Mix, der ebenso italienisch wie international wirkt. "Senza 
          Trucco", ihr hervorragender Beitrag auf "Global Soul", 
          erscheint ganz in den Klangfarben der US-amerikanischen Hiphop/Soul-Formation 
          Backstreet.
        Und 
          auch Brasilien 
          hat weit mehr zu bieten als die bekannten Samba- und Bossanova-Rhythmen. 
          Die stilsichere Verwandlungskünstlerin Fernanda Abreu, die 
          es liebt, sich in ständig wechselnden Outfits zu präsentieren, 
          gilt als wichtigste Soul-Interpretin des Landes. Ihre Karriere reicht 
          bis in die 80er Jahre zurück, als sie mit ihrer damaligen Band 
          "Blitz" drei ungemein erfolgreiche Rock-Alben veröffentlichte. 
          Zum Soul fand Fernanda Abreu erst im Laufe ihrer Solo-Karriere. Seither 
          mixt sie Funk und Soul feurigen Latin-Rhythmen und bringt damit nicht 
          nur den jährlichen Karneval in Rio auf Touren. "Jack Soul 
          Brasileiro" nennt sie ihren Stil. Arícia Mess dagegen, 
          die zweite Brasilianerin auf "Global Soul", beschreibt ihren 
          Sound eher als "Tropical Funk" - ein weiteres Beispiel für 
          die Bandbreite der brasilianischen Musikszene. 
        Und 
          schließlich sollte noch ein besonderes Projekt Erwähnung 
          finden: 1 Giant Leap. Dahinter verbergen sich die beiden Briten 
          Duncan Bridgeman und Jamie Catto.