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Harmonisch und laut


Garbage ist eine der großen Rock-Überraschungen der 90er Jahre. Die Band entstand als spontane Idee dreier Produzenten: Duke Erikson, Butch Vig und Steve Marker. Die drei kannten sich bereits aus den 80ern, als sie gelegentlich gemeinsam in Bands spielten und miteinander in losem Kontakt blieben. "Firetown", so der Name der Band, in der Vig und Marker gespielt hatten, löste sich Ende der 80er auf, ohne jemals wirklich erfolgreich gewesen zu sein.

Butch Vigs große Zeit begann 1991, als er für Nirvana deren Album "Nevermind" produzierte. Danach arbeitete er u.a. auch für die Smashing Pumpkins und Sonic Youth. Mehr als ein Dutzend Alben produzierte er bis 1994. Zu den "Garbage"-Sessions holten Erikson, Vig und Marker sich eine Sängerin, die heute zu den profiliertesten des Genres zählt: Shirley Manson.

Ursprünglich hatten sie noch beabsichtigt, eine Platte mit verschiedenen Sängern aufzunehmen, diese Idee aber verworfen, weil sie der Band eine eigene Identität geben wollten. Die Schottin war ihnen auf MTV aufgefallen, wo sie mit ihrer damaligen Band "Angelfish" zu sehen war - übrigens nur in diesem einzigen Fall, der dennoch ausreichte, um Shirley Manson eine Mega-Karriere zu bescheren.

Manson sagte zu, zumal "Angelfish" bereits in Auflösung begriffen war. Das erste Album der Gruppe erschien schließlich 1995. Dank des großen medialen Interesses wurde das nach der Band benannte Debut-Album in den USA, aber nicht nur dort, ein Riesenerfolg. "Queer", "Only happy when it rains" und "Stupid girl" brachten dem Album Platin ein.

Dem Vernehmen nach mixten und remixten die drei Garbage-Männer über 12 Monate an den Titeln für das zweite Album - bis Shirley der Kragen platzte: "Hätte man uns gelassen, würden wir immer noch daran arbeiten", sagte Vig später dem Pulse!-Magazin.

Mit "Version 2.0" knüpften Garbage 1998 an den ersten Erfolg an. Das Album erhielt enthusiastische Kritiken und bewies, dass die Band keine Eintagsfliege sein würde. In Europa konnte ihren Ruhm durch den Titelsong für den James-Bond-Film "The world is not enough" sogar noch mehren.

Wer es also laut und nebenbei elektronisch mag, dabei aber auf harmonische Töne nicht verzichten will, ist mit Garbage mehr als gut bedient. Shirley Mansons charismatische Frauenstimme gibt dem Projekt "Garbage" die besondere unverwechselbare Identität, dank der sie zum Mega-Act der Festivals auf beiden Seiten des Atlantiks wurden.

MF / 12. Dezember 2000

 

 

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