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Angesteckt mit dem Winehouse-Virus


Der von Amy Winehouse verbreitete Soulpop-Virus hat sich rasant schnell über die ganze Welt verbreitet, sich jeweiligen Bedingungen angepasst, hat sich mit anderen Stilen verbunden und taucht nun in immer neuen Variationen unvermittelt auf. Jüngste "Opfer" sind in Dänemark zu "beklagen": "The Asteroids Galaxy Tour" nennt sich die sechsköpfige Truppe aus Kopenhagen, die vor eineinhalb Jahren von Lars Iversen und Mette Lindberg gegründet wurde. So lang der Bandname, so kurz ist der Albumtitel: "Fruit".

Mit starkem Independent-Appeal postulieren die Dänen einen Mix aus flirrendem Soul, nordisch-klaren Songstrukturen und gut gelauntem Elektropop. Vieles auf "Fruit", allen voran "Crazy" klingt ebenso spontan, ungekünstelt und schwerelos wie weiland "Moon safari", das Album, mit dem Air vor Jahren der internationale Durchbruch gelang, doch gleich darauf erinnert "The golden age" an eben dieses - catchy, fluffy, atemlos, jenseits aller Klischees von nordischer Unterkühltheit.

Videolink: The Astroids Galaxy Tour "Golden Age"
 

Pointierte Bläser (Miloud Carl Sabri, der hauptberuflich Inhaber eines angesagten Juweliergeschäfts ist) treiben den Sound voran, während der natürlich-unverstellte Gesang von Mette Lindberg zu den B52s verweist, mehr noch: Es ist der kaleidoskopbunte Psychedelic-Sound der 60er und 70er Jahre, der hier fröhliche Urstände feiert.

So ist "The Asteroids Galaxy Tour" so ziemlich das genaue Gegenteil von allem, was seit dem unerträglichen Gaga-Pop von "Aqua", dem juvenilen Poprock von Bands wie "Dúné", den Digitalsymphonien von "Efterklang" und der poetischen Schwermut von "Under Byen" den Weg auf die internationale Bühne fand. Der Virus, so klingt es, verbreitet sich weiter, mehr noch: Auch in der Mutation wirkt er noch ansteckend, live vermutlich noch stärker als auf der CD, zumal bei einer Band, die das Wort "Tour" bereits im Namen trägt.

© Michael Frost, 19.09.2009

 

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