"Quiet
Is The New Loud" - mit diesem Titel ihres ersten Albums drückten
die "Kings Of Convenience" aus Norwegen gleich einer ganzen
Schar von Bands, die sich der stillen und ruhigen Seite des musikalischen
Universums zugewandt hatten, einen neuen stilistischen Stempel auf.
Ein neues Genre ward geboren und neben den "Kings" waren
es vor allem die "Turin Brakes", die zu neuen Superstars
aufstiegen. Rund eine Viertel Million Mal verkaufte sich ihr Debütalbum
"The Optimist" weltweit.
Mit ihrem zweiten Album "Ether Songs" rückt sich das
Duo erneut ins Rampenlicht der Öffentlichkeit. Die musikalischen
Tangenten wurden jedoch deutlich verschoben. In die akustische Stille
ist Lärm eingebrochen: Die E-Gitarren röhren, die Keyboards
wummern, der Bass dröhnt - doch nicht um die ruhige Atmosphäre
zu zerstören, sondern um sie auf faszinierende Art und Weise
zu bereichern: Um Stimmungen unwirtlicher zu machen, die Dynamik zu
erhöhen, coole Popsongs zu kreieren oder zu demonstrieren, dass
die "Turin Brakes" aus England auch durchaus rocken können.
Die "Turin Brakes" klingen, als würden "Simon
& Garfunkel" über die dunklen Seiten des Lebens philosphieren,
über Panikattacken im Fahrstuhl oder depressive Momente. Man
leidet mit, lässt sich verführen von dieser wunderschönen
Traurigkeit in Tönen und Stimme, ohne gleich in Todessehnsucht
zu verfallen.
"Wir sind sehr wichtig für die Metal-Szene", meinten
einst die "Kings Of Convenience" und unkten weiter: "If
quiet is the new loud, then the new quiet is ... loud".
Die
"Turin Brakes" haben mit ihrem aktuellen Album den ersten
Schritt dorthin vollzogen. Die Turin Brakes zählen zu den Topstars
bei "Rock im Park" an Pfingsten in Nürnberg.
"Turin Brakes: Ether Song" ist ein Gastbeitrag
von Stephan Stöckel.
© Stephan Stöckel, April 2003
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