Ich
erinnere mich noch genau an jenen Tag, als ich zum ersten Mal das
Album "Ether Song" von den "Turin Brakes" in den
Händen hielt und mir Songs wie "Panic Attack" und "Rain
City" wohlige Schauer über den Rücken laufen ließen.
Olly Knights und Gale Paridjanian sind die zwei kreativen Köpfe,
die sich hinter den "Turin Brakes" verbergen. Gemeinsam
mit den "Kings Of Convenience" sorgten sie zeitweilig für
eine Renaissance der akustischen Pop- und Folkmusik.
Doch
inzwischen haben sich die Zeiten geändert: Die "Kings Of
Convenience" haben - zumindest für meine Ohren - an Ideenreichtum
verloren und die "Turin Brakes" haben sich hörbar in
eine rockigere Richtung weiterentwickelt.
Zwar
ist der Weltschmerz nach wie vor stark vertreten, aber Songs mit rockigem
Groove haben deutlich an Bedeutung im musikalischen Kosmos des englischen
Duos gewonnen. Dazu trägt auch der Umstand bei, dass die beiden
ihr jüngstes Album "Dark On Fire" gemeinsam mit einer
Band eingespielt haben. "You are the ghost, that I miss the most"
- Worte verpackt in einen funkigen Rhythmus, der einem nicht mehr
aus dem Gedächtnis gehen will.
Weiteres
Beispiel: Der Song "Time Waster" ist ein Ausbund an Euphorie.
Selbstverständlich hängt der musikalische Himmel der "Turin
Brakes" auch voller Geigen, Cellos, Pianos und Falsettgesänge,
die in edlen Balladen wie "Other Side" oder "Dark On
Fire" ihr musikalische Spiegelbild finden.
Kurzum:
das Feuer der Leidenschaft prasselt wieder in atmosphärisch dichten
Songs: mal flackert es sanft vor sich hin, mal lodert es hell auf.
"Dark On Fire" von Turin Brakes (Virgin/EMI)
ist ein Gastbeitrag von Stephan Stöckel.
© Stephan Stöckel, November 2007
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