Sie
fuhren mit dem Panzer auf das Reading-Festival, ließen während
der Studioaufnahmen zu ihrem vorherigen Album Sir Paul McCartney Sellerie
essen und erklärten einst keck "Die Klarheit verwirrt mich
nur". Na hat's "Klick!" gemacht ?
Es kann nur die Rede sein von den "Super Furry Animals",
der wohl skurrilsten, surrealistischsten Popband, die das Musikuniversum
je erlebt hat. Ihre Kauzigkeit setzen sie auch auf dem neuen Album
"Phantom Power" (Dragnet/Sony Music) fort, wenngleich nicht
mehr so spektakulär wie auf vorangegangenen Werken.
Aber
jede Menge kreative Power steckt schon noch drin in den vier Phantomen,
um in der Sprache des Album-Titels zu bleiben. Texter Gruff spielt
weiterhin den Wortakrobaten, der in einer famosen Blues-Pub-Glam-Rock-Parodie
("Golden Retrevier") mit Vokabeln aus seiner Führerscheinprüfung
spielt. Ein tierisches Vergnügen!
Etwas
ernster geht es in dem Stück "Sex, War and Robots"
zu, das vom Falklangkrieg handelt. Die musikalische Mischung, mit
der das Antikriegslied tonal umgesetzt wurde, verrät die musikalische
Waghalsigkeit, mit der das walisische Quartett seit Beginn seiner
Karriere operiert: Auf einem harmonischen Country-Grundgerüst
wird ein melodisches Psychedelic-Pop-Schmankerl erschaffen, das fließend
in groovigen Dancefloor übergeht.
Das verflixte siebente Album - den "Furries" geriet es zu
einem Meisterwerk intelligenter Rock- und Popkultur. Stephan Stöckel.
"Super
Furry Animals: Phantom Power"
ist ein Gast-Beitrag von Stephan Stöckel.
© Stephan Stöckel, August 2003
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