Wenn
die Zikaden zirpen, mit Kochlöffeln auf Töpfen herum geklopft
wird und Dinosaurier besungen werden, dann kann es sich nur um die
skurrilen Soundbastler von den "Super Furry Animals" handeln.
Zehn
Jahre lang bescherten sie uns in regelmäßigen Abständen
ein surrealistisches Popmeisterwerk nach dem anderen, doch nun zeigen
sich auf dem Album "Love Kraft" erste kreative Ermüdungserscheinungen.
Die
Leichtigkeit und Unbekümmertheit, mit der die walisische Band
außergewöhnliche Popsongs erschuf, ist einer Angestrengtheit
gewichen, wie man sie von der Gruppe nie und nimmer erwartet hätte.
Vieles klingt, als wäre es wirr zusammengeschustert worden, oder
plätschert seicht vor sich hin.
Die
Totenmesse im Auftaktsong "Zoom" wird nicht zu einem kraftvollen,
düsteren Erlebnis, sondern bleibt nur angedeutet. Auch den hundertköpfigen
katalanischen Chor in dem Song "Cloudberries" hätte
man druckvoller und dramatischer einsetzen können.
Zweifelsohne
gibt es auch packende Songs wie den groovige Techno-Rock-Knaller "Lazerbeam",
doch sie können nicht all das wettmachen, was in vielen Liedern
schief gelaufen ist. Es bleibt die Hoffnung, dass die sympathischen
Jungs mit dem Hang zum Absonderlichen sich bei ihrem nächsten
Album wieder auf ihre alten Tugenden besinnen.
"Super
Furry Animals: Love kraft"
ist ein Gast-Beitrag von Stephan Stöckel.
© Stephan Stöckel, November 2005
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