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Kraftloses Opus
Gast-Beitrag von Stephan Stöckel


Wenn die Zikaden zirpen, mit Kochlöffeln auf Töpfen herum geklopft wird und Dinosaurier besungen werden, dann kann es sich nur um die skurrilen Soundbastler von den "Super Furry Animals" handeln.

Zehn Jahre lang bescherten sie uns in regelmäßigen Abständen ein surrealistisches Popmeisterwerk nach dem anderen, doch nun zeigen sich auf dem Album "Love Kraft" erste kreative Ermüdungserscheinungen.

Die Leichtigkeit und Unbekümmertheit, mit der die walisische Band außergewöhnliche Popsongs erschuf, ist einer Angestrengtheit gewichen, wie man sie von der Gruppe nie und nimmer erwartet hätte. Vieles klingt, als wäre es wirr zusammengeschustert worden, oder plätschert seicht vor sich hin.

Die Totenmesse im Auftaktsong "Zoom" wird nicht zu einem kraftvollen, düsteren Erlebnis, sondern bleibt nur angedeutet. Auch den hundertköpfigen katalanischen Chor in dem Song "Cloudberries" hätte man druckvoller und dramatischer einsetzen können.

Zweifelsohne gibt es auch packende Songs wie den groovige Techno-Rock-Knaller "Lazerbeam", doch sie können nicht all das wettmachen, was in vielen Liedern schief gelaufen ist. Es bleibt die Hoffnung, dass die sympathischen Jungs mit dem Hang zum Absonderlichen sich bei ihrem nächsten Album wieder auf ihre alten Tugenden besinnen.

 

"Super Furry Animals: Love kraft"
ist ein Gast-Beitrag von Stephan Stöckel.
© Stephan Stöckel, November 2005
Was du wissen solltest, wenn du uns auch eine Gast-Kritik senden willst, erfährst du hier.

 

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