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Misslungen
Gast-Beitrag von Stephan Stöckel


Im Fahrwasser von "Coldplay" schwamm sich auch eine englische Band frei, die Northern Soul at it's best servierte, ergreifende Popsongs mit einem dunklen Flair und einem beseelten Gesang, der unter die Haut ging. Die Rede ist von "Starsailor".

Nun präsentiert uns das Quartett aus Manchester seine zweite CD, die schon im Vorfeld für viel Gesprächsstoff sorgte, war es doch das letzte Opus, das der unter Mordverdacht stehende Starproduzent Phil Spector am Mischpult betreute. Die Spuren, die er hinterlassen hat, sind gerade mal auf zwei Songs zu hören, und einer davon, "Silence Is Easy", ist das unbestrittene Highlight des ganzen Albums.

Zu einem aufwühlenden, gleichmäßigen Rhythmus wird die Stimme von Sänger James Walsh Strophe für Strophe um einen Tick intensiver, begleitet von einem melodisch-instrumentelle Part, der immer bunter wird. "Music Was Saved" und "Fidelity" sind zwei weitere Stücke, in denen alte Tugenden aufblitzen. Doch das war's dann auch schon.

Wo bleiben die Texte, die einen mitfühlen lassen? Wo ist die prickelnde Spannung geistreicher Refrains? Stattdessen gibt's mittelmäßigen Motown-Pop und langweilige Balladen.

Absoluter Tiefpunkt ist das kitschige Liebeslied "Bring My Love", das auch gut auf die neueste Engelbert-Scheibe gepasst hätte. Sorry, aber mit diesem Album werden "Starsailor" keinen Blumentopf gewinnen. Höchstens bei Omi punkten.

 

 

"Starsailor: Silence is easy"
ist ein Gast-Beitrag von Stephan Stöckel.
© Stephan Stöckel, September 2003
Was du wissen solltest, wenn du uns auch eine Gast-Kritik senden willst, erfährst du hier.

 


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