Im
Fahrwasser von "Coldplay" schwamm sich auch eine englische
Band frei, die Northern Soul at it's best servierte, ergreifende Popsongs
mit einem dunklen Flair und einem beseelten Gesang, der unter die
Haut ging. Die Rede ist von "Starsailor".
Nun
präsentiert uns das Quartett aus Manchester seine zweite CD,
die schon im Vorfeld für viel Gesprächsstoff sorgte, war
es doch das letzte Opus, das der unter Mordverdacht stehende Starproduzent
Phil Spector am Mischpult betreute. Die
Spuren, die er hinterlassen hat, sind gerade mal auf zwei Songs zu
hören, und einer davon, "Silence Is Easy", ist das
unbestrittene Highlight des ganzen Albums.
Zu
einem aufwühlenden, gleichmäßigen Rhythmus wird die
Stimme von Sänger James Walsh Strophe für Strophe um einen
Tick intensiver, begleitet von einem melodisch-instrumentelle Part,
der immer bunter wird. "Music
Was Saved" und "Fidelity" sind zwei weitere Stücke,
in denen alte Tugenden aufblitzen. Doch das war's dann auch schon.
Wo
bleiben die Texte, die einen mitfühlen lassen? Wo ist die prickelnde
Spannung geistreicher Refrains? Stattdessen gibt's mittelmäßigen
Motown-Pop und langweilige Balladen.
Absoluter
Tiefpunkt ist das kitschige Liebeslied "Bring My Love",
das auch gut auf die neueste Engelbert-Scheibe gepasst hätte.
Sorry, aber mit diesem Album werden "Starsailor" keinen
Blumentopf gewinnen. Höchstens bei Omi punkten.
"Starsailor:
Silence is easy"
ist ein Gast-Beitrag von Stephan Stöckel.
© Stephan Stöckel, September 2003
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