Wo
immer in Puerto Rico gefeiert werde (und dafür gebe es praktisch
ständig einen Anlass), sei Plena Libre dabei, ist im Begleittext
zu ihrer CD-Veröffentlichung "Estamos gozando" zu lesen.
Man wäre gern dabei, wenigstens bei einer dieser Partys. Denn dem
Temperament und dem Rhythmus des 13-köpfigen Ensembles kann man
sich nicht entziehen.
Gary
Nunez gründete Plena Libra 1994. Die Band war für ihn der
Versuch, die lateinamerikanische Identität Puerto Ricos zu stärken,
und das erscheint angesichts der verwirrenden Konstitution der Insel
auch nötig. Ihre Einwohner sind US-Bürger zweiter Klasse.
Sie haben zwar die Staatsangehörigkeit der USA, jedoch kein Wahlrecht.
Ihr Vertreter im Kongress verfügt dort über kein Stimmrecht.
Die
Musik von Plena Libre knüpft an die lateinamerikanischen Wurzeln
der Insel an. Merengue und Salsa sind die Grundlagen ihrer Musik.
Feurige Tanzrhythmen heizen Partybesuchern und CD-Hörern gleichermaßen
ein.
Verantwortlich
für diesen elektrisierenden Sound sind insgesamt dreizehn Musikerinnen
und Musiker, in deren Mittelpunkt neben den Vokalisten drei Trommler
und eine Bläsersektion mit vier Posaunen stehen. Gitarre, Akkordeon,
Klavier und Percussions sorgen für Tempo, gleichzeitig aber auch
für die spielerische Leichtigkeit des Sounds und sein Volumen.
Drei
Grammy-Nominierungen erhielt Plena Libre bisher. Die Fangemeinde rund
um den Globus wird von Album zu Album (inzwischen sind es bereits
zehn) größer, und dank "Estamos gozando" wird
die Fangemeinde weiter wachsen. Der Albumtitel bedeutet so viel wie
"Wir genießen". Und das Publikum genießt unweigerlich
mit.
©
Michael Frost, 20.08.2005