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PLACEBO
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Abschied von der Dunkelheit
Gast-Beitrag von Stephan Stöckel


Die Gruppe „Placebo“ befindet sich derzeit auf dem Zenit ihres kommerziellen Erfolges. Mit ihrem neuen Opus „Battle For The Sun“ sprang sie direkt auf die Pole Position der deutschen Charts und bei „Rock im Park“ lagen ihnen zehntausende von Fans zu Füßen. Auf dem kreativen Olymp ist die Band um den charismatischen Sänger Brian Molko derzeit jedoch nicht angekommen.

Zweifelsohne ist „Battle For The Sun“ kein schlechtes Album, doch die Trennung von Schlagzeuger Steve Hewitt, der ein Jahrzehnt lang den Stil der Band wesentlich mitbestimmte, hat deutlich ihre Spuren hinterlassen. Sein Nachfolger, der 22-jährige Steve Forrest, stammt von der amerikanischen Punkband Evaline und das hört man dem neuen Werk auch deutlich an. Sein druckvolles, schnörkelloses und geradliniges Spiel drückt Songs wie „Breathe Underwater“ oder „The Never Ending Why“ seinen Stempel auf.

Subtile Arrangements oder großartige Stimmungen, wie sie die Gruppe auf Meisterwerken wie „Black Market Musik“ oder „Meds“ erschuf, sind einem kommerziellen stadiontauglichen Breitwandsound gewichen. „Bright Lights“ heißt ein Stück – und wahrlich die Musik hat sich aufgehellt. Wer das Dunkle und Bedrohliche in der Musik von „Placebo“ sucht - auf dem neuen Album wird er es kaum finden.

Ab und an schimmern die einstigen Qualitäten der Band durch, wenn sich zum Beispiel in der anrührenden Weise „Happy You’re Gone“ der Tremolo-Gesang des Sängers in Weltschmerz ergießt, die Band einen Gang zurückschaltet und Brian Molko tröstende Worte von lyrischem Tiefgang spendet: „Breathe me – Every time you close your eyes – Taste me – Every time you cry - This memory - Will fade away and die…“

"Placebo: Battle for the sun"
ist ein Gastbeitrag von Stephan Stöckel.
© Stephan Stöckel, August 2009


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