Den
Start markiert ein einsames Klavier. Keyboards und leise Percussions
kommen später hinzu und die Reise beginnt: "Travels"
ist der Titel des Albums von Tobias Hofmann alias [padpad], und er hat
die zehn Stationen seiner Odyssee nicht nur selbst komponiert, sondern
auch im Alleingang eingespielt: "Alle Instrumente und Stimmen wurden
von mir gespielt/gesungen und im Multitracking-Verfahren aufgenommen",
sagt er.
Ein
wenig Unterstützung hätte dennoch vielleicht nicht geschadet,
manchmal klingt der Sound seltsam leer und ein wenig verloren. Doch
andererseits gelingt es ihm, aus eben dieser Verlorenheit der Klänge
eine stimmige, melancholische Atmosphäre aufzubauen und während
des gesamten Albums zu erhalten.
Das
Klavier bildet dabei Grundton und Orientierungshilfe für den
Zuhörer. Nicht von ungefähr kommt der Gedanke, dass diese
Musik als Hintergrund einer filmischen Dokumentation geeignet sein
könnte: Einige Teile des Albums wurden vom Bayerischen Rundfunk
für eine Afrika-Dokumentation verwendet, darunter sicherlich
"Tanzanian tales", tatsächlich der einzige Titel mit
einem entsprechenden musikalischen Einschlag - und zugleich der interessanteste,
weil es Hofmann gelingt, den traditionellen Gesang eines afrikanischen
Chores mit eigenen, später im Studio entstandenen Instrumentalarrangements
zu unterlegen und schließlich in eine Eigenkomposition zu überführen.
Einem
bestimmten Stil zuordnen kann man diese Musik nicht. "Travels",
sagt Hofmann selbst, "das sind musikalische Reisen an die versteckten,
einsamen Orte unserer Träume." Wer weiß. Vielleicht
kommt man den Orten seiner Träume mit Hilfe Hofmanns alias [padpad]
ein wenig näher.
©
Michael Frost, 14. Dezember 2002