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Kraftvoller Gitarrenpop
mit wenig Tiefgang

Gast-Beitrag von Stephan Stöckel

 

Helmsley in North Yorkshire war bislang ein weißer Fleck auf der musikalischen Landkarte Englands. Mit der Gruppe „One Night Only“ soll sich das nun ändern. Mit ihrem Debütalbum „Started A Fire“ haben sie auf der Insel bereits jede Menge Lorbeeren geerntet. Da einem alten Sprichwort folgend Vorsicht die Mutter der Porzellankiste ist und englische Kritiker sich oftmals in Übertreibung üben, unterziehen wir den Silberling einer näheren Betrachtungsweise.

Zweifelsohne produziert das Quintett mit Gitarre, Bass, Schlagzeug, Keyboard und dem geschmeidigen, mitunter kräftigen Timbre des erst 17-jährigen George Craig einen kraftvollen Popsound. Das fröhliche „You & Me“, die zwischen Zärtlichkeit und Euphorie pendelnde Hymne über die berühmten Schmetterlinge im Bauch („Sweet Sugar“) und das hymnische „Just For Tonight“ haben ihren Charme.

Doch wo andere Bands sich in schöngeistiger Poesie ergeben, bleiben die fünf von „One Night Only“ oftmals an der Oberfläche kleben. Dass eine Liebesbeziehung mitunter Zeit zum Reifen braucht, ist eine altbekannte Binsenweisheit. Etwas metaphorischer umgesetzt, hätte der Song „Time“ dem Zuhörer schöngeistige Erbauung geschenkt. So bleibt es bei netter Unterhaltung.

Auch musikalisch tut sich nicht viel. Die jungen Musiker spielen Brit-Pop, der zumeist im mittleren Temposegment angesiedelt ist, hie und da auch etwas flotter daherkommt. Wenn sich auch noch manche Lieder ähneln, dann macht sich beim Zuhörer Langeweile breit, brennt das Feuer der Begeisterung auf Sparflamme.

Trotz des Tadels sollten die Musiker ihren Kopf nicht in den Sand stecken, denn schließlich ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen!

"One Night Only: Started a Fire "
ist ein Gast-Beitrag von Stephan Stöckel.
© Stephan Stöckel, April 2008


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