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Sonnige Zeiten ?
Gast-Beitrag von Stephan Stöckel


"Don't Believe The Truth - Glaubt nicht der Wahrheit", heißt das neue "Oasis"-Album und man ist versucht hinzuzufügen: "Die Euch fälschlicherweise als solche verkauft wird." Stellt sich doch bei fast jedem neuen Album seit ihrem Meisterwerk "What's The Story Morning Glory" aus dem Jahre 1995 die Gretchenfrage: Aufgeblasener Hype oder neues Epos?

Fakt ist: Licht und Schatten wechseln sich auf dem neuen, sechsten "Oasis"-Album ab - doch es zählt, da beißt die Maus keinen Faden ab, zu den besseren Werken der Band um die großspurigen Gebrüder "Gallagher", die wohl am liebsten die Rockmusik neu erfunden hätten. Haben sie aber nicht - dennoch ist die neue Scheibe ihren Preis wert, klingt sie doch schließlich nicht von vorne bis hinten wie eine Kopie ihrer beiden Meisterwerke "Definitely Maybe" und "What's The Story Morning Glory".

Die Gruppe, die nach dem Rauswurf von Schlagzeuger Andy White (Inzwischen ersetzt durch niemand geringerem als Zak Starkey, Sohn des Beatles-Drummers Ringo Starr!) vom Quintett zum Quartett geschrumpft ist, kann mit Stolz singen: "You'll get your mucky fingers burned. You get your truth from the lies you were learned. When all your plastic believers will leave us, they won't return."

"Mucky Fingers" heißt der dazugehörige Song, der so authentisch nach "Oasis" klingt, das Rockrüpelimage vom ersten bis zum letzten Ton atmet, das man ehrfurchtsvoll den Hut zieht. So rau und rüde wie in diesem Stück hat man die Jungs schon lange nicht mehr gehört.

Da rockt und rollt jeder Rhythm'n'Blues-Akkord, als würde er sogleich ein Erdbeben auslösen wollen. Bei "Part Of The Queue" denkt man unwillkürlich an den alten Stranglers-Klassiker "Golden Brown"; aber - und das ist das Gute daran - "Oasis" machen etwas höchst Eigenständiges daraus. Charisma hat auch der Song "A Bell Will Ring", während die aktuelle Single "Lyla" ebenso wie die Ballade "Let There Be Love" eher Mittelmaß repräsentieren.

"Come on turn up the sun", trällern "Oasis", die nun schon seit über zehn Jahren mit Erfolg musizieren, frohgemut - und wahrlich: über weite Strecken ist sie aufgegangen die "Oasis"-Sonne, die dem Zuhörer ein Stück Wohlbefinden beschert.


"Don't Believe The Truth" Oasis
(Helter Skelter/Sony BMG 520149-2)

ist eine Gast-Kritik von Stephan Stöckel.
© Stephan Stöckel, Juni 2005


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