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Licht und Schatten
wechseln sich ab
Gast-Beitrag von Stephan Stöckel


Wenn von der englischen Gruppe „Oasis“ die Rede ist, dann werden oft Superlative bemüht. Diesmal ist es nicht die Band selbst, sondern ihr Entdecker Alan McGee, der großspurig daherkommt und doch glatt behauptet, die neue Scheibe sei besser als „Revolver“ von den „Beatles“. Wie pflegt der Lateiner zu sagen: Hic Rhodos, hic salta – Beweise, was du behauptest! Die Beweislage ist für Mr. McGee äußerst dünn.

Die Fakten: „Oasis“ sind zum rüden, rauen Rock’n’Roll ihrer frühen Tage zurückgekehrt, klingen nach „Cigarettes & Alcohol“, um in der Sprache der britischen Band zu bleiben, „Waiting For The Rapture“ oder „Bag It Up“ sind Songs, bei denen man so richtig Dampf ablassen kann, mehr aber auch nicht. „Oasis“ kehren zudem eine andere künstlerische Seite hervor:

Sobald die Musiker in Atmosphäre schwelgen, sich dezent schwingende Schlagzeugrhythmen und melodiöse Pianopassagen dazugesellen („The Turning“), ein einfühlsames Liebeslied in beatleskem Sound mit einem gesampelten John Lennon ertönt („I’m Outta Time“) und die Musiker mit psychedelischem Pop ein Gefühl der Unbeschwertheit erschaffen („Falling Down“), sind musikalische Höhepunkte für den Rock- und Popgourmet garantiert.

Doch leider gibt es auch das Gegenteil: Mittelprächtige Riffrocker wie „The Shock Of The Lighting“ oder „The Nature Of Reality“ haben nicht das Zeug zum ganz großen Klassiker. Kurzum: „Revolver“ ist um Längen besser!

 

"Oasis: Dig out your soul" (Big Brother/Indigo, 2008)
ist ein Gast-Beitrag von Stephan Stöckel
für cd-kritik.de
© Stephan Stöckel, Oktober 2008

 


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