Nach
500 000 verkauften Exemplaren ihrer beiden letzten Alben "Oyster"
und "Siren" und unzähligen Konzerten vor allem in Europa
hat sich die zierliche Sängerin auf ihre Heimatinseln, die Bermudas,
zurückgezogen, um in Ruhe und mit Abstand zum Erreichten "South"
einzuspielen.
Das
Ergebnis ist weniger eine Veränderung ihres Stils als eine Rückbesinnung
auf ihre Stärken. Ob das gut oder schlecht ist, kann letztlich
jeder interessierte Hörer nur für sich selbst entscheiden.
Eine ultimative Hitsingle hat auch dieses Album nicht, auch wenn es
mehr eingängige Stücke sind als jemals auf einem Heather
Nova-Album zuvor ("Virus Of The Mind", "Talk To Me",
"I'm No Angel", "If I Saw You In a Movie").
Großartig
ist ihr "Gloomy Sunday" aus dem gleichnamigen herausragenden
Film mit Ben Becker, auch wenn das Stück stilistisch nicht auf
das Album zu passen scheint. Für die ultimative Hitsingle müsste
sie wahrscheinlich diese Songwriter-Qualitäten mit einem "straighteren"
Gesang kombinieren, tiefer singen und weniger sirenenhaft oder ein
Duett mit einem bekannten und polarisierenden Popstar, hmm, sagen
wir mal Tricky zum Beispiel. Das wäre für sie nicht allzu
schwierig, sie ist anerkannt bei den Kolleginnen und Kollegen in der
weltweiten Musikszene.
An
"South" haben denn auch eine illustre Gruppe von Musikern
teilgenommen, wie Bryan Adams, gemischt hat "Bassy" Bob
Brockman, der sonst eher im US-HipHop-Lager zu Hause ist. Diese Kontakte
und Anerkennung schlachtet Heather Nova auf keiner plakativen MTVIVA-Bühne
aus, lieber liest sie auf ihrer laufenden Tour zwischen den Stücken
Gedichte vor. Fans werden sich über "South" freuen,
man kann gespannt sein, was sie als Nächstes vorhat.
"Heather
Nova: South" ist eine Gast-Kritik
von Lukas Sadowski / Oktober 2001
Sie erschien bereits vorab bei
www.entertainment-house.de
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