Ihre 
          Diskografie verzeichnet von Kinderliedern über Schlager, Filmmusik 
          bis zu Rock- und Jazzsongs nahezu alle denkbaren Genres. Damit gehört 
          Cæcilie Norby zu den vielseitigsten Sängerinnen überhaupt, 
          doch darüber hinaus ist die Dänin eine vielleicht die bedeutendste 
          Wegbereiterin skandinavischer Interpretinnen wie Rebekka Bakken, Silje 
          Nergaard und Viktoria Tolstoi.  
          Ohne 
            jeden Zweifel wurzeln ihre musikalischen Ideen im Jazz, doch erfolgreich 
            sind sie weit darüber hinaus, weil es ihnen gelingt, mit ihren 
            Songs eine Brücke zur Popmusik zu schlagen, die durch sie wohltuend 
            an Niveau und Musikalität gewinnt. 
          Nach 
            diesem Muster funktioniert auch Cæcilie Norbys aktuelles Album 
            "Slow fruit". Nach der skandinavischen Veröffentlichung 
            2005 erscheint es in Deutschland mit nicht nachvollziehbarer Verspätung 
            im Herbst 2007, doch zur kalten Jahreszeit, ihrem trüben Himmel 
            und den goldbraun gefärbten Blättern passt es wie ein wohlig-wärmendes 
            Kaminfeuer. 
          Norby 
            schrieb alle zwölf Titel selbst, darunter "Big time", 
            ein Duett mit Curtis Stigers, und "Fools of love", eine 
            umwerfende Edel-Ballade, begleitet vom schwedischen Jazz-Gitarristen 
            Ulf Wakenius und dem Dänischen Rundfunkorchester. Die beiden 
            Stücke sind nicht die einzigen Highlights des stimmungsvollen 
            Albums, durch das Cæcilie Norby mit der sanften Wärme ihrer 
            Stimme führt. 
          Jazz, 
            Pop, Bossanova und ungewöhnlich dominanter R&B prägen 
            "Slow fruit" und dokumentieren den starken Einfluss des 
            Great American Songbook' und seinen legendären Standards. 
            Cæcilie Norby stellt sich nicht nur als Komponistin in diese 
            Tradition, sondern auch als Sängerin. Ihre besondere Klasse besteht 
            allerdings darin, dass sie der Versuchung, mit allzu großer 
            Inbrunst und übertriebenem Tremolo Leidenschaft zu suggerieren, 
            zu keinem Zeitpunkt erliegt. So gelingt es ihr, die Songs in bestechender 
            - skandinavischer (?) - Klarheit und ohne jedes Pathos zu interpretieren. 
            
          Die 
            exquisiten Begleiter - neben Ulf Wakenius vor allem Multiinstrumentalist 
            Lars Danielsson, außerdemHans Ulrik (Saxophon), Göran Kroon 
            (Vibraphon), Morten Lund (Schlagzeug), Xavier Desandre Navarra (Percussion) 
            unterstützen den stilsicher die unterschiedliche Färbung 
            der Songs zwischen introspektiver Ballade, entspanntem Late-Night-Jazz 
            und kraftvollem Soulpop, der die Seele wärmt. Wie gesagt: Was 
            braucht man mehr in diesen kalten Herbst- und Wintertagen?
          © 
            Michael Frost, 30.10.2007
          CÆCILIE 
            NORBY Tournee 2007
          03.11. 
            München, Unterfahrt
            05.11. Wien, Porgy & Bess
            06.11. Innsbruck, Treibhaus
            09.11. Aalen, Jazztage
            10.11. Ingolstadt, Jazzfestival