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Vorbild für gegenseitigen Gewinn


Als Zimbabwe 1980 seine Unabhängigkeit erlangte, kehrte Netsayi Chigwendere mit ihren Eltern in das Heimatland ihrer Familie zurück. Damals war sie sieben Jahre alt, die sie in England verbracht hatte. Inzwischen ist sie sowohl in Europa als auch in Afrika zuhause.

Ihr Debüt-Album entstand in Zimbabwe, Südafrika und England, und erwartungsgemäß sind ihre Lieder weniger der Tradition verpflichtet, sondern vielmehr eine Mixtur aus afrikanischen Rhythmen, Jazz, Soul, Drums und Electro, ähnlich der Vorgehensweise von Angelique Kidjo, einer der wichtigsten Wegbereiterinnen afrikanischer Popmusik.

Wie die meisten ihrer Kollegen mag auch Netsayi Chigwendere trotz aller Lebensfreude, die auch in ihren Rhythmen zum Ausdruck kommt, nicht auf gesellschaftspolitische Themen und die Anprangerung sozialer Missstände verzichten. Anlass gibt es genug, und man wünschte sich, auch europäische Musiker würden den nur scheinbar existierenden Widerspruch zwischen Spaß an der Musik und intelligenten Geschichten öfter einmal aufheben.

Doch auch für afrikanische Musiker kann Netsayi ein Vorbild sein, zeigt sie doch, dass die Traditionen Zimbabwes und anderer Teile Südafrikas sich problemlos - und zum gegenseitigen Gewinn - mit der internationalen Musikszene verknüpfen lässt.

© Michael Frost, 13.05.2007

 


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