Ciro, 
          Gonzalo, Diego, Mimì, Massimo und Mario. Gemeinsam bilden sie 
          die italienische Antwort auf die Backstreet Boys, aber eigentlich wollen 
          sie viel mehr sein: "Neri per caso".  
          Man 
            sollte sie auch nicht voreilig in die Boygroup-Schublade stecken. 
            Neri per caso haben musikalische Ansprüche, die sie seit einigen 
            Jahren vor allem im Vokalgesang verwirklichen. Bekannt wurden sie 
            vor allem durch ihren kraftvollen A-capella-Gesang. 1995 gewann das 
            Sextett sogar das Popfestival von San Remo.
          Auch 
            ihrem aktuellen Album ist die Herkunft als Vokal-Band anzuhören. 
            Die Stücke reichen von Boygroup-typischem Powerpop über 
            Disco bis zu groovendem A-capella-Soul, wie man ihn vor allem von 
            US-amerikanischen Bands (Boys II Men) gewohnt ist.
          Neri 
            per Caso sind auf ihrem im Jahr 2000 veröffentlichten Album "Angelo 
            blu", das erst jetzt in Deutschland erscheint, immer dann gut, 
            wenn es ihnen gelingt, Stimmungen abseits des Mainstream-Pop zu erzeugen. 
            Ihre wirklich hörenswerten Gesangspartien gehen im oberflächlichen 
            Popsound nämlich leider zu oft unter.
          Die 
            Stärken von "Angelo blu" liegen in Funk, Soul und R&B. 
            Überzeugen können sie auch mit rockigeren Titeln (z.B. "Amare 
            te"). In diesen Rhythmen sind Neri per caso zu Hause - und dort 
            könnte auch ihre Zukunft liegen. 
          Den 
            Banalo-Pop der Boygroup-Welle sollten sie dagegen hinter sich lassen. 
            Zwar könnten sie damit gut und gerne noch den Grand Prix d'Eurovision 
            gewinnen, aber musikalisch würde sie das auch nicht weiter bringen. 
            Und Italien macht ja sowieso gar nicht mit. 
          Michael 
            Frost, 02. März 2002