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Melancholische
Popsongs aus Chile


Pop aus Chile? Tatsächlich wissen wir hierzulande kaum etwas über die aktuelle Musikszene Lateinamerikas. Gibt es Musiker, die versuchen, sich abseits vom Latin-Sound in der Popwelt zu etablieren? Offenbar ja: Muza (mit bürgerlichem Namen Sol Aravena) ist dafür ein Beispiel.

Ihr Album "Cambio de estación" präsentiert eine Sängerin mit jugendlicher Stimme, sphärisch und melancholisch, und ihre Musik ist Alternative Pop im besten Sinne und auf der Höhe der Zeit. Muza arbeitet mit zarten Triphop-Einflüssen, Breakbeats und einem sehr feinfühligen Wechselspiel elektronischer und akustischer Elemente.

"Cambio de estación" ist bereits das zweite Album der Chilenin. Leider erfährt man über die Künstlerin selbst sehr wenig, dem schlicht aufgemachten Booklet fehlen sowohl die Lyrics als auch biografische Angaben.

Muzas in den USA ansässiges Label Petroglyph Records hat es sich nach eigenen Angaben zur Aufgabe gemacht, aktuelle chilenische Künstler zu fördern und ihre Produktionen international zu vermarkten. Seit dem Ende der Pinochet-Diktatur nämlich sei in Chile eine junge und sehr agile Musikszene entstanden, die nun auch diesseits des Atlantiks Gehör finden müsse. Im Falle Muzas dürften die Prognosen durchaus positiv ausfallen.

Die Sängerin, die alle ihre Songs selbst schreibt, arrangiert und produziert, hat es mit ihren melancholischen Popsongs bereits auf die Playlists von Deutschlandradio und Funkhaus Europa geschafft. Während einer Sommertour mit Auftritten in Kopenhagen, Barcelona und verschiedenen deutschen Städten konnte sich das Publikum von der Qualität ihrer zweisprachigen Songs (Muza singt Spanisch und Englisch) überzeugen.


© Michael Frost, 09.09.2005

 


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