„Gary Moore – Ballads and Blues“ (1994 erschienen bei Virgin-Records) – das war vor mehr als einer Dekade meine erste CD. Grund genug, sie mal wieder aus der Mottenkiste zu kramen und ihre Qualität in Worte zu kleiden. Denn: „Ballads and Blues“, das ist eine großartige Zusammenstellung alter Schmachtfetzen in Verbindung mit einer zwar eingängigen, dennoch virtuos gespielten Blues-Gitarre.
Wobei man sagen muss, dass Moores Stimme mit seinem Instrumentalismus nicht ganz mithalten kann. Ich habe Stimmen gehört, die sagten, er jaule ein wenig … Und doch: Seine Musik ist einzigartig und geht runter wie Öl. ‚Still got the blues’ wird der eine oder andere kennen. Und auch ‚Falling in love with you’ dürfte nicht gänzlich unbekannt sein.
Der 1952 in Amerika geborene Musiker ist ja zweifellos ein Weltstar. Nicht die erste Garde – aber doch. Mit 11 bekam er seine erste Gitarre. Mit dem Ergebnis dass er von Couch und Übungen nicht mehr wegzukriegen war. Moores Musikerkarriere begann auch bald – solo wie mit Band. Er hatte auch viele Probleme, wie das bei Stars seines Schlages so üblich ist: Alkohol, Drogen, Frauen, Scheidung …
Mit Jimmy Hendrix hat Gary Moore ein prominentes Vorbild, was sich nicht zuletzt darin äußert, dass er Konzerte ‚in memorian of Hendrix’ mit dessen alten Bandmitgliedern gibt. Übrigens auch aktuelle Veranstaltungen. Unzählige Platten brachte Moore heraus und will sich auch noch nicht auf sein Altenteil zurückziehen. In jedem Fall eine Bereicherung fürs Musikgeschäft.
Im Songbook der alten "Ballads&Blues"-Scheibe ist vermerkt: „Diese Lieder sind hauptsächlich wahre Geschichten. Manche von ihnen handeln von mir oder auch von anderen Leuten. Ein Lied könnte sogar von DIR handeln. In Liebe – Gary Moore.“
"Gary Moore: Ballads and Blues" (1994)
ist ein Gast-Beitrag von Christopher Dömges.
© Christopher Dömges, Januar 2008