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Selbstbewusst
und vielseitig


Schon der Titel verrät, dass Célia Mara, Wahl-Wienerin brasilianischer Herkunft, auch mit ihrem neuen Album nicht den Weg gepflegter Anpassung gehen will. "Santa Rebeldia" ist der "Heiligen der Furchtlosen und Widerständigen" gewidmet, und entsprechend rebellisch gestaltet die Musikerin auch ihre Musik.

Célia Mara weiß sich dabei in guter Gesellschaft: Ihre Version des Mestizo-Sounds aus Rock, Samba, Latin Pop, Funk, afrikanischen Rhythmen, Reggae und Hiphop wird immer populärer. So ist es kein Wunder, aber wohl bislang ihr größter Coup, dass Celia Mara die andalusische Sängerin Amparo Sanchez, Frontfrau der Kultband "Amparanoia" als Duettpartnerin für den Albumopener "matriaméricas" gewinnen konnten. Der Song war bereits ein Hit in den Multikulti-Programmen und ist tatsächlich ein fulminanter Einstieg für dieses nunmehr dritte Album von "Österreichs Paradebrasilianerin" (ZiB).

Die folgenden neun Songs zeigen Célia Mara von ihrer besten Seite, nämlich als kraftvolle, charismatische Interpretin mit dynamischer Stimme, unbändigem Rhythmus, Leidenschaft, Lebensfreude und immer wieder mit erfreulich klarem politischen Statement.

Abgesehen von "Matriaméricas", das sie mit Amparo Sanchez auf Spanisch singt, bleibt Célia Mara ihrer portugiesischen Muttersprache treu. Mit einer Ausnehme: Zum ersten Mal wagt sie sich an einen deutschen Text. "Du und ich" heißt der Song, in dem sie ihren charmanten Akzent präsentiert. Ein mutiger, aber gelungener Schritt, mit dem sie eine Brücke zwischen den Wurzeln ihrer Musik und ihrer neuen Heimat baut - und zudem gewachsenes Selbstbewusstsein und ihre musikalische Vielseitigkeit unter Beweis stellt. Anpassung erscheint oft als der einfachere Weg, doch Célia Mara zeigt, dass man langfristigen Erfolg nur dann erzielt, wenn man seinen eigenen Ausdruck gefunden hat.

© Michael Frost, 14.11.2008


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