Suchen nach:
In Partnerschaft mit Amazon.de

Die Bossanova-Lounge


Roberto Menescal, einer der umtriebigsten Talentförderer und selbst legendärer Bossanova-Musiker, ist voll des Lobes über seine jüngste Entdeckung Marcela Mangabeira, von der er sich erhofft, dass sie einem jüngeren Publikum den Zugang zur Bossa Nova erleichtern möge. Schließlich war Mangabeira noch gar nicht geboren, als Joao Gilberto und Antonio Carlos Jobim diese neue, von Jazz, Samba und amerikanischen Standards inspirierte Richtung begründeten.

Das gilt übrigens auch für Menescals Sohn Márcio, der das innovative Bandprojekt "Bossacucanova" ins Leben rief, mit dem er traditionelle Bossa-Songs in zeitgemäße Sounds überträgt. Eigentlich war es dann auch Márcio, der auf Marcela Mangabeira aufmerksam wurde, denn sie war an den Aufnahmen von Bossacucanova beteiligt.

Gemeinsam mit Vater und Sohn Menescal nahm sie 2005 ihr eigenes Album-Debüt "Simples" auf - das nun mit dreijähriger Verspätung auch in Deutschland erscheint. Erkennbar hat Marcela Mangabeira dabei einige der Prinzipien der aktuellen Bossa Nova aufgegriffen: Ihr Sound ist frisch, rhythmisch und sehr pop-betont.

Márcio Menescal unterstützt die Sängerin durch ausgeprägte Basslinien, leise Keyboards und er programmierte den einen oder anderen digitalen Sound, der dem Album seinen coolen Lounge-Charakter gab. Roberto Menescal, der an der Seite von Leila Pinheiro gerade erst seine Virtuosität an der akustischen Gitarre unter Beweis stellt, greift für "Simples" immer wieder auch zur E-Gitarre.

Mit "Simples" öffnet sich die Bossa Nova zur Downbeat/Lounge-Szene - doch dort war sie eigentlich schon immer, nur eben mit akustischen Arrangements, und ohne digitale Unterstützung.

Auf ihrer Welle lässt es sich entspannt und ruhig vorwärtstreiben, tagträumen und dem Alltag entgleiten. Diesen Charakter haben Marcela Mangabeira und ihre Begleiter verstanden, und auf "Simples" setzen sie ihn gekonnt um.

© Michael Frost, 08.08.2008

 


[Archiv] [Up]