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Der Soundtrack
zur Seifenoper
Gast-Beitrag von Stephan Stöckel


"Sex, Drugs & Rock'n'Roll" - auf diesen schlichten Nenner könnte man die bisherige Karriere der englischen "Libertines" bringen.

Die Hassliebe zwischen den beiden Hauptprotagonisten der Band, Gitarrist Carl Barat sowie Sänger und Gitarrist Pete Doherty, diverse Drogen- und Alkoholexzesse sowie jede Menge anderer unrühmlicher Geschichten lieferte die Steilvorlage für so mache Story in der Regenbogenpresse. Und beschert dem geneigten Rockfan, der vornehmlich an Musik und nicht an Skandälchen interessiert ist, eine zweite durch und durch autobiographische Platte, die von der Spannung zwischen den beiden Frontmännern lebt.

"A problem becomes a problem, when you let down your friends", bekennen die "Libertines" in ihrem Song "Saga": Carl und Pete haben sich noch einmal zusammengerauft und Kapitel Zwei in ihrer Seifenoper geschrieben. Wut, Verzweiflung und Romantik spiegeln sich in den rauen Songs zwischen sehnsuchtsvollem Sechziger-Jahre-Flair ("Don't Be Shy") und wüsten Punkattacken ("Arbeit macht frei") wieder.

Wie es sich für echte Freigeister gehört, haben die "Libertines" die schmale Punkspur, die sie auf ihrem Debüt beschritten, gehörig um musikalische Elemente aus den 50er und 60er Jahre erweitert. Darüber hinaus beschert uns das Album auch einen famosen Schlusssong ("What Became Of The Likely Lads"), in dem beide Protagonisten aus ihrer Sicht noch einmal die Vergangenheit in romantischem Ton Revue passieren lassen.

Auf die Frage "Was wird aus den ‚Libertines'?" gibt der Song nur ein unverbindliches "Schaun mer mal" her. Wenn es um das Jetzt, Hier und Heute geht, dann steht jedoch eindeutig fest: Die "Libertines" haben mit ihrem zweiten Album ein großes Stück britischer Popmusik produziert.


"The Charlatans: Up at the lake"
ist eine Gast-Kritik von Stephan Stöckel.
© Stephan Stöckel, September 2004


 

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