Léoparleur
ist eine der umtriebigsten Gruppen Frankreichs. Die Band um die die
Brüder Josef und Simon Oster aus Straßburg blickt auf über
200 Konzert allein in Frankreich zurück, und auch im benachbarten
Ausland ist die Gruppe ein gern gesehener Act.
In
diesem Frühjahr melden sich Léoparleur mit einem vermeintlich
neuen Album und einem Dutzend Konzerte in Deutschland zurück.
Tatsächlich jedoch ist "Revoir la mer" (Das Meer wiedersehen)
so der CD-Titel, bereits fünf Jahre alt, wird allerdings erst
jetzt auch in Deutschland veröffentlicht. Schon dem Titel kann
man nur aus vollem Herzen zustimmen. Das Meer wiedersehen, nach einem
Winter, der zwar keiner war, sondern nur den Herbst in die Endlosigkeit
auszudehnen scheint, das ist mehr als nur eine Sehnsucht, und wenn
der Sommer so wird wie die Musik dieser fröhlichen Franzosen,
dann soll es uns recht sein.
Denn
wie auch auf ihrem 2006 erschienenen Album "Tout ce qui brille"
haben Léoparleur ihre Lieblingssounds aus Musette, Balkanpop,
Flamenco, Tango, Polka, andalusischer Folklore und der Musik der Manouche,
einer Untergruppe französischer Roma und Sinti, zu einem farbenfrohen
Cocktail gemixt, geschmackvoll und vitaminreich, und mit der nötigen
Portion Promille, die den Kopf so herrlich beschwingt werden lässt.
Angesichts
der Vielfalt der Sounds würde man erwarten, dass die Musik von
Léoparleur mehr Reibungsfläche bieten würde, doch
bei ihnen fügt sich alles wie von selbst zusammen, manchmal schon
ein wenig zu harmonisch, zu eingängig. Doch die fünf Musiker
wollen vor allem eines: ihre Zuhörer glücklich machen und
ihr Publikum in Partystimmung bringen. Und das dürfte ihnen auch
mit dem alten-neuen Album wieder spielend gelingen.
©
Michael Frost, 25.02.2007