Bestärkt durch den großen Publikumszuspruch ihrer beiden vorigen Alben ist es der Straßburger Gruppe Léoparleur nun gelungen, ihr neues Album fast zeitgleich zur Veröffentlichung in Frankreich auch in Deutschland zu präsentieren. "Faut du rêve" bietet dabei exakt die Mischung, die das Sextett zu einem der spannendesten Liveacts in Sachen Ethnorock heranreifen ließ.
Für "Faut de rêve" zog man sich nach Andalusien zurück, was jedoch nur bedingt bedeutet, dass die Band einem stärkeren spanischen Einfluss unterlegen wäre. Kastagnetten und Flamenco waren schon immer Bestandteile der Musik von Léoparleur, ebenso wie Rock, Chanson, Blues, Raï und Revuetheater.
Das alles bietet auch "Faut du rêve" wieder in inzwischen gewohnter und geschätzter Manier, opulent arrangiert, vor Energie und Tempo strotzend. Um diesen Sound durchzusetzen, benötigten die Bandmitglieder Josef und Simon Oster, Maya Martinez, Jean Bernhard, Gregory Pernet und Adrien Geschickt ein halbes Dutzend Gastmusiker.
So erlebt man auf "Faut de rêve" ein Schweiß treibendes Wechselbad zwischen Akkordeon-Polka ("Attends garçon"), weinseligem Musette-Walzer ("C'est mon affaire"), lärmendem Punkrock ("Mon koeupment"), philosophierendem Ethnopop ("Mon pays n'existe pas"), Desert-Rock à la Calexico ("Fais un voeu") - und natürlich veritablen Flamenco ("No dice nada"). Mit dieser Mischung wird Léoparleur garantiert auch das deutsche Publikum wieder begeistern - spätestens bei der für März 2010 angekündigten Tournee.
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Michael Frost, 12.10.2009