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Wenn es
an der Zeit ist ...
Gast-Beitrag von Christopher Dömges


Man sollte auf soliden deutschen Pop-Schlager stehen, um diese CD zu mögen. Denn: Solider deutscher Pop-Schlager, das ist die jüngste Platte der Gruppe königwerq um die Sängerin Dania König. "Es ist an der Zeit" heißt das dann (erschienen bei universal music). Und es ist auch wirklich an der Zeit, die deutsche Beat-Musik mal aus ihrem Nischendasein zu befreien - angesichts einer unüberschaubaren Schwemme englischsprachiger Songs aus GB/USA. Ob englisch oder deutsch: Schlager haben insgesamt - wie eigentlich alles - ihre Stärken und Schwächen. Als da wären etwa etwas einseitiges, eingeschränktes Textverständnis, leicht annervende melodische Wiederholungen, aber auch gefühlvolle, eingängige Passagen, in denen man (leider nur mit dem vier Viertel)takt gehen möchte.

"Herzlich willkommen in meiner neuen Welt", singt König inbrünstig in den knapp 50 Minuten auf der neuen Scheibe. Oder: "Ich hab' zwei Augen … und bin auf beiden blind!" Das ist durchaus perfekt einstudiert und auch melodisch stimmig. Jedoch könnte man bekritteln, dass der Stimme das Einmalige, das Unverwechselbare fehlt. Immerhin: Dania König schreibt alle ihre Texte selbst.

Dania König (Gesang und Klavier) ist eine Newcomerin und lässt sich mit ihrer Band königwerq (Mathias Kiefer an der Gitarre, Tobias Held am Schlagzeug sowie Marius Goldhammer am Bass) natürlich vermarkten. So gibt es Handybilder und Klingeltöne zum Runterladen. Aber wer mit solchen Möglichkeiten - die Frage darf erlaubt sein - würde sie nicht nutzen? Und bitteschön - das Mädchen ist erst Mitte zwanzig. Trotz allem also: Ein ambitioniertes Projekt, was sie da auf die Beine gestellt hat. Und das Geld will ja auch erstmal verdient sein.

Es ist die zweite Scheibe von königwerq, die trotz konsequenten Festhaltens an einstigen Zielen etwas Neues darstellt. So sind außer der Frontfrau die Bandmitglieder komplett ausgewechselt. "Andere Ansichten", sagt König dazu lapidar in einem Interview. Außerdem neu: New Yorker Streicher vervollkommnen das Bild einer Sängerin, die mit glasklarer Stimme sich zu profilieren sucht.

Einher gehen die königswerq-Produktionen sicherlich auch mit verwandten Musikstilen und Bands wie etwa Juli, Silbermond oder Annett Louisan. Wie gesagt: Wer solche Musik mag, braucht um Dania König keinen Bogen zu machen. Und vielleicht, vielleicht wird sie ja auch mal zu den ganz Großen im deutschen Beat-Geschäft zählen. A la Herbert Grönemeyer oder Peter Maffay etwa. Wer weiß …


"Königwerq: Es ist an der Zeit"
ist ein Gastbeitrag von Christopher Dömges.
© Christopher Dömges, November 2007
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