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Universelle Geltung


Wenn man sein Album "Voice of Kenya" nennt, sich selbst folglich zur Stimme einer ganzen Nation stilisiert, klingt das im positiven Fall nach Selbstbewusstsin, im negativen nach Selbstüberschätzung. Doch K-nel kümmern diese Feinheiten vermutlich nicht - er rappt einfach drauf los, und das mit Erfolg. "Mimi ni hustler", Single-Auskopplung des Albums, toppte bereits die Charts in Ostafrika, was die so genannte credibility des Musikers, der seit 1999 in Deutschland lebt, deutlich erhöht haben dürfte.

K-Nel, der eigentlich Mike Mithamo Muriuki heißt, begann seine Karriere als DJ. Diese Herkunft ist auch seinem Album anzuhören, denn "Voice of Kenya" klingt über weite Strecken wie eine gezielte Aneinanderreihung unterschiedlicher Songs und Rhythmen, die trotz ihrer Gegensätzlichkeit fast übergangslos ineinander übergehen: Harter Rap und groovender Hiphop, gefühlvoller R'n'B, selbst spanischer Gypsy-Pop, afrikanischer Chorgesang, Reggae und Bollywood-Ästhetik wechseln einander ab.

So fängt K-Nel die multikulturelle Gegenwart sowohl seiner Heimat als auch seiner Wahl-Heimat ein. Schließlich gibt es keinen Grund anzunehmen, dass sein Sound nur im von ihm besungenen "Nairobi City" zuhause sein könnte, er gehört ebenso zur Gegenwart deutscher Metropolen und dem wachsenden Selbstbewusstsein einer afrodeutschen Gemeinschaft - auch deren Stimme könnte er werden.

Und sein Engagement für den Ausbau der Schulen in Kenia hat ebenso universelle Geltung: "Bildung", sagt K-Nel, "ist der Schlüssel für eine gesicherte Zukunft, denn das Morgen gehört denen, die sich heute darauf vorbereiten."

© Michael Frost, 22.09.2007

 


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