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Verquere Lyrik,
heißer Sound
Gast-Beitrag von Stephan Stöckel


Niemand geringeres als die "Chemical Brothers" verpflichteten die Newcomer "Klaxons" für ihr neues Werk "We Are The Night". Das will was heißen! Aber sind die Jungs auch reif für eine Kollaboration mit den Altmeistern des "Big Beat"?

Die Antwort darauf gibt ihr Debütalbum "Myths Of The Near Future", das man als gelungen bezeichnen darf. Seit den seligen Rave-Zeiten in Manchester Anfang der 90er Jahre hat man keine Band mehr so gekonnt mit Riffs und Beats herumjonglieren hören, wie die "Klaxons".

Ihre Musik funktioniert in der Disco ebenso wie im Rockclub. Fette Beats treffen auf verzerrte, schräge Gitarrenriffs. Als Zugabe gibt's auch noch himmlische Falsettgesänge. Bei den Texten versteht der Zuhörer nur noch Bahnhof: Wirre Sprachfetzen, dadaeske Wortspielereien und verquere Zitate prasseln auf einen herab. Zunächst fallen einen spontan die "Super Furry Animals" mit ihrer surrealistischen Lyrik ein.

Doch die "Klaxons" gehen noch einen Schritt weiter: Sie erschaffen sich eine phantastische Welt, in der Zentauren, Zyklopen und andere Fabelwesen auftreten und dabei auf Mutter Theresa, Julius Caesar und Lady Diana treffen. Bei den "Klaxons" paart sich Antike mit Postmoderne und Science Fiction, wird fleißig aus den Werken der Literaten William S. Burroughs und Thomas Pynchons zitiert, und auch Satanisten-Altmeister Aleister Crowley kommt zu Wort.

Das Ganze mag man für konfus und überdreht halten, musikalisch ist es das auf gar keinen Fall. Jeder Song ist eine Wucht, bringt uns die Party ins Haus, lädt zum Abrocken oder, wenn man etwas gestresst ist, zum Entspannen ein. Das ist die halbe Miete auf dem Weg zu noch größeren Weihen.

"Klaxons: Myths of the near future"
ist ein Gastbeitrag von Stephan Stöckel.

© Stephan Stöckel, Juni 2007

 


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