Die
erfolgreiche Zeit mit Hits wie Wouldn´t it be good ist vorbei.
Gigi D`Agostini coverte The Riddle und begründete es damit, dass
man sich doch mal wieder an Nik Kershaw erinnern solle. Doch wer weiß
denn noch, dass es zu The Riddle ein Original aus den 80ern gibt.
Nach
erfolglosen Versuchen, den Hits weitere folgen zu lassen, hat Nik
Kershaw seinen Stil geändert und mit dem vorletzten Album "15
minutes" eine CD präsentiert, die sehr viel persönlicher,
ruhiger und nachdenklicher wirkt. Nun ließ er "To be frank"
folgen und bleibt dieser neuen Richtung treu.
Zweifel
daran bekommt man lediglich zu Beginn, denn so bald man die Play-Taste
des CD-Players drückt, wird man von Samba-Rhytmen und einem flotten,
fröhlichen Lied erschlagen. "Wounded" heißt es
und hat irgendwie etwas, allerdings ist es völlig anders, als
alles andere, was Nik Kershaw auf dieser und dem Vorgängeralbum
gemacht hat. Umso beruhigter kann man sein, wenn man zum zweiten Lied
kommt. Der Titel "Get up" klingt nach bester "Auf jetzt"-Motivation
à la Dale Carnegie, doch mit Nik Kershaws weinender Stimme
bekommt das Lied eine traurigere Stimmung und man ist wieder da, wo
man sich bei Nik Kershaw mittlerweile auch vermuten darf.
"Die
laughing" erzählt zunächst von einem Menschen, der
überflüssig zu sein scheint. Dann folgt der Refrain und
so richtig schlau wird man daraus nicht. "He don´t like
sunshine, he don´t like icecream, he don´t like sundays
and he don´t like dancing" heißt es da und wäre
nicht gerade diese Melodie so schön und einprägsam, würde
man sich wohl nicht allzu viel dabei denken.
Doch
nachdem wieder über die Nutzlosigkeit dieses Menschen erzählt
wird, folgt erneut das "He don´t...". Doch am Ende
heißt es diesmal "He don´t like your face".
Was immer Kershaw einem damit sagen will, es ist das schönste
Lied dieser CD. Während die Texte auf "15 minutes"
klar waren, Botschaften wie "I call it simple, you can call it
sad" als Beschreibung des eigenen Gemütszustands gut zu
verstehen waren, versteckt Kershaw die Aussagen auf "To be frank".
"How
sad" ist eine dieser gewohnten Erzählungen, die leicht zu
verstehen sind.
Zunächst wird über die Entstehung und Fortsetzung einer
glücklichen Beziehung berichtet. Von einem Ende ist nicht die
Rede, doch der Refrain beschreibt das Mitleid, dass man mit den Personen
dieser Beziehung hat. To be frank ist kein düsteres Werk, auch
wenn es vor Melancholie nur so trieft. Es passt vielleicht eher zu
einem Sonnentag, an dem man dennoch lieber schwermütig als fröhlich
sein möchte.
"Nik
Kershaw : To be frank" ist eine Gast-Kritik
von Thomas Höhl / April 2002
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