Suchen nach:
In Partnerschaft mit Amazon.de

Hommage an
die Kellerbar


An die nach dem 2. Weltkrieg im Pariser Künstler-Viertel Saint-Germain-des-Pres entstandenen Jazz-Clubs erinnert der 1997 erschienene Sampler „JAZZ À SAINT-GERMAIN“ in besonderer Weise. Die Anhänger des vor allem von Jean-Paul Sartre, Albert Camus und Simone de Beauvoir verkörperten Existenzialismus fanden nach 1945 in den Keller-Clubs von Saint Germain ihre kulturelle Heimat. 

Das pulsierende Leben und Treiben lockte auch die Größen aus Übersee an die Seine: Charlie Parker und Duke Ellington wurden ebenso gefeiert wie die Auftritte der französischen Ikonen Boris Vian und Juliette Greco.

Eine ansehnliche Riege französischer und internationaler Musiker lässt auf JAZZ À SAINT GERMAIN diese ersten kulturellen Nachkriegsblüten des von den Nazis befreiten Paris’ wieder aufleben. Die neu interpretierten Kompositionen u.a. von Gershwin, Herbie Hancock, Serge Gainsbourg, Boris Vian und Duke Ellington  und bieten dabei einige Überraschungen. 

Neben der ansonsten dem Kitsch verfallenen PATRICIA KAAS, der eine überzeugende Aufnahme von Billie Holidays BLACK COFFEE gelang, sowie der von ANGÉLIQUE KIDJO vorgetragenen „afrikanischen“ Version des Gershwin-Klassikers SUMMERTIME beeindrucken auf JAZZ À SAINT GERMAIN vor allem die außergewöhnlichen Duette: 

JANE BIRKIN mit Piano-Legende JIMMY ROWLES, FRANÇOISE HARDY mit IGGY POP, DEBBY HARRY (Blondie) mit den JAZZ PASSENGERS und CATHERINE RINGER (Les Rita Mitsouko) nimmt es gleich mit einem ganzen Blasorchester auf (THE RENEGADE BRASS BAND). 

JAZZ À SAINT GERMAIN kommt auch deshalb eine besondere Bedeutung zu, weil es an die vielfach übersehene bzw. überhörte französische bzw. europäische Rezeption der US-amerikanischen Jazz-Szene erinnert. Das Ergebnis lohnt gehört zu werden.

Titelliste:

Angélique Kidjo „Summertime“ / Catherine Ringer & The Renegade Brass Band „Les joyeux bouchers“ / China „Lover Man“ / Dee Dee Bridgewater „Watermelon Man“ / Françoise Hardy & Iggy Pop “I’ll be seeing you” / The Jazz Passengers with Deborah Harry “Il n’y a plus d’après” / Jacky Terrasson “La javanaise” / Patricia Kaas “Black Coffee” / Princess Erika “God bless the child” / Les Nubians “Autour de minuit” / Jane Birkin with Jimmy Rowles “These foolish things” / Brigitte Fontaine “La caravane” / Elli Medeiros “Sophisticated lady” / Boris Vian “J’suis snob”