vorschau  GIULIA Y LOS TELLARINI
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Einmal die "Ramblas" rauf und runter

 

Zu ihren "myspace"-Freunden zählen unter anderem die Puppini Sisters, The Bright Size Gypsies und Madeleine Peyroux. Ungefähr in dieser Bandbreite bewegt sich auch die Musik von Gulia y los Tellarini, einem von Leidenschaft und Energie nur so sprühenden Ensemble aus Barcelona.

Momentan verdankt die Band die internationale Veröffentlichung ihres Debütalbums "Eusebio", das in Spanien bereits 2008 erschien, vor allem der Tatsache, dass Woody Allen bereits zum zweiten Mal ein Lied aus ihrem Repertoire für einen seiner Filme auswählte - doch Aufmerksamkeit verdienten Giulia y los Tellarini auch ohne den New Yorker Filmemacher. "Eusebio" kommt hier nun in den Handel, während die Gruppe bereits an ihrem zweiten Album arbeitet, dessen - hoffentlich auch internationale - Veröffentlichung für den Herbst angekündigt ist.

Der Legende nach betrat die gebürtige Italienerin Giulia Tellarini eines Tages, das Akkordeon in der Hand, ein Aufnahmestudio in Barcolona. Maik Alemany, Jens Neumeier und Alejandro Mazzoni verliebten sich umstandslos in den Klang ihrer Stimme und beschlossen, mit ihr gemeinsam ein Album aufzunehmen, das "musikalische Landschaften aus aller Welt" einfangen sollte. So entstand "Eusebio" als rasanter Stilmix aus lärmenden Latin-Chören, Flamenco, Balkan Brass, Chanson, Polka, Tango, Punk und Walzer - gleichzeitig mit mediterranem Sprachwirrwarr aus Spanisch, Französisch und Italienisch - ein Parforce-Ritt über die "Ramblas", Barcelonas Prachtallee.

Dabei bringt das inzwischen zum Septett ausgeweitete Ensemble sowohl rhythmisch als auch atmosphärisch unterschiedlichste Stile zusammen: Vorne singt Giulia mit dem betörenden Charme einer Carla Bruni, von hinten scheppert der derbe Blechsound eines Tom Waits-Albums, während eine gut gelaunte Mariachikapelle durchs Bild läuft.

Manchmal aber, etwa in "No quiero crecer" oder in "Mil llorares" geht es ganz leise zu, Giulia flüstert verträumt, begleitet von einer Mandoline, einer einsamen Trompete und den zum raunenden Chor formierten Tellarini. Nicht nur Woody Allen, so viel ist sicher, hat sich in diesen Klang verliebt.

Videolink: Giulia y los Tellarini "Barcelona" (Soundtrack zu "Vicky, Cristina, Barcelona") / Youtube

 

Anmerkung: "Eusebio" enthält sowohl die Lieder"Barcelona" und "La rey del retiro", die Allen für "Vicky, Cristina, Barcelona" verwendet als auch "Mais si l'amour", das er in einer Instrumentalversion in seinen neuen Film "You will meet a tall dark stranger" einbaute.  

© Michael Frost, 24.05.2010


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