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Popmusikalische
Bildungsreise
Gast-Beitrag von Stephan Stöckel


"Wenn jemand eine Reise tut, dann kann er was erzählen", lautet ein altbekanntes Sprichwort. Auch Garish, die etwas anderen Austro-Popper mit dem intelektuell-avantgardistischen Charme haben etwas zu erzählen, denn sie schicken ihren "Absender auf Achse".

Was auf den ersten Blick wie eine pseudointellektuelle Verkaufsveranstaltung klingt, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Kulturreise zwischen spritzigem Indiepop und romantischem Neoklassizismus.

Kein aufbrausender Gewittersturm aus E-Gitarren und lauten Rhythmen verhagelt uns diesmal die trüben Herbsttage und die sonnigen Aufheiterungen - denn "Garish" sind introvertierter und intimer geworden, entführen uns zu klareren Strukturen, die aber immer noch verschlungener sind als alle Pfade des Mainstreams zusammen.

Was "Garish" darüber hinaus noch so sympathisch macht ist die opulente Ornamentik aus Blechbläsern, Streichern, Akkordeon und einem Kinderchor, die fragile, weiche Stimme von Sänger Thomas Jarmer, die kryptische, lyrisch-bildhafte Sprache, die uns verwirrt und anregt zugleich, die von Sehnsüchten, Gedanken und Hoffnungen handelt.

Staunend entdeckt man als Zuhörer immer Neues, das einen bewegt, fühlt sich dabei erinnert an den Dichter und Denker Goethe, der einst fabulierte: "Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen."


"Garish: Absender auf Achse"
ist ein Gast-Beitrag von Stephan Stöckel.
© Stephan Stöckel, März 2004

 


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