„Songs of the city“ – diese CD ist auf den ersten Blick das Werk irgendeines Künstlers. Und man wird auch vergeblich in den Analen der Weltgeschichte nachschlagen: Duncan Fulton, der Düsseldorfer Gitarrist und Liedermacher, ist so schnell nicht zu finden. Doch dazu später mehr! Schnell zur CD: Folk bis Folkrock erwartet uns in der knappen Stunde, die auf der „Straßenliederscheibe“ kurzweiligen Musikgenuss bietet. So etwa das CD-Namensgeberlied „Songs of the city“. Das ist Berieselung auf hohem Niveau – ein paar Beats, ganz viel Instrumental und eine Stimme, die so männlich-weich und liebevoll daherkommt, dass man sich damit am Besten in den Schlaf singen lässt.
Mein persönliches Lieblingslied auf der Platte ist das groovende „London town“. Davon weiß der britische Sänger, Liedermacher und Gitarrist Fulton sicher ein Lied zu singen! Soft kommt sie rüber, die „Songs of the City“-CD – wie alle Scheiben, die der Musiker fabriziert hat. Teils allein, nur mit Gitarre, teils mit seiner ganzen Band. Ich habe mehrere Discs von Duncan Fulton – allesamt gekauft auf der Straße, wo er beständig musiziert, was er auch als seine Hauptaufgabe ansieht: „Street musician bin ich“, sagt Fulton.
Er sei es mit Leib und Seele, auch, wenn er damit natürlich kein größeres, beständiges Publikum anziehen kann. Mit Graffiti-Künstlern vergleicht er sich. „Nur, dass das, was ich mache nicht so verboten ist.“ Fulton tourt durch die Straßen des Reviers, verkauft CDs, singt seine eigens für die Fußgängerzonen komponierten Folk-Songs. Er ist Profi und sein Publikum, so es ihn beachtet, honoriert das auch.
Auf die NRW-Landeshauptstadt, seine Heimat, ist der Musiker in einigen Punkten nicht so gut zu sprechen. Fulton: „Die Stadtväter erlauben uns Straßenkünstlern mit Genehmigung nur, eine halbe Stunde an einem Ort zu spielen“, schimpft er. Er ist nun mal ein Liedkünstler, wie er im Buche steht. Mit allen Vor- und Nachteilen, die einem solchen entstehen, hat er auch zu kämpfen. Bleiben seine Vorbilder, die Strömungen, die seine Musik beeinflussen. Fulton: „Ich bin ein großer Fan von Mick Jagger und Keith Richards.“ (Na gut, das vielleicht nur am Rande.) Ansonsten sieht er
seine Wurzeln in den traditionellen britischen Gitarristen der späten 60er: Bert Jansch, Davey Graham, John Renbourne. „Die haben es geschafft“, so Fulton, „eine zeitgemäße Adaption alter Traditionals zu schaffen.“
Prominente Vorbilder gibt’s auch – natürlich aus den USA. Als da wären etwa Paul Simon oder Bob Dylan. Die Flocken werden weiter kommen, wie Duncan Fulton auf seiner Website schreibt.
The show must go on – wie auch immer ...