Stillgestanden!
Jetzt kommt Franz Ferdinand aus Schottland - die Band mit dem derzeit
coolsten Namen. Wer das Debütalbum gnadenlos verreißt,
erhält von den Newcomern aus Glasgow sogar einen Preis. Na dann
mal los...
Doch
halt, schon bei den ersten Takten fällt mir auf, hier kommt Großes
in die gute Stube hereingeschneit. Ein zackig-nervöser, funkig-cooler
Beat umflirtet meine Lauscher - da werden doch glatt Erinnerungen
an die Wave-Ära der 70er und 80er Jahre wach.
Der
Schlachtplan des Quartetts lautet nicht, auf Teufel komm raus zu kopieren,
sondern unbekümmert und unbeschwert aus dem Besten von anno dazumal
etwas Eigenständiges zu kreieren. Zu den Tugenden der Band zählt
es auch, großartige Melodien zu erschaffen, die sich nicht aufdrängen,
sondern wie Liebe auf den ersten Blick in den Gehörgängen
sitzen bleiben.
Der
pochend-stampfende Beat von Take Me Out bringt das Tanzbein
in Schwung, in der Matinee tanken wir gute Laune und wenn
die Schotten voller Euphorie am Schluss von Darts Of Pleasure
radebrechend Ich heiße Superfantastisch, ich trinke Schampus
mit Lachsfisch ins Mikro schmettern, kann ich mir ein Schmunzeln
nicht verkneifen.
Franz
Ferdinand sind heiße Anwärter auf den Rockthron 2004.
Nix wars mit dem Preis für den schlechtesten Verriss...
Stephan Stöckel.
"Franz
Ferdinand: Franz Ferdinand"
ist ein Gast-Beitrag von Stephan Stöckel.
© Stephan Stöckel, Februar 2004
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