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Künstliche Intelligenz


Viel kann man über Einóma ("Mono"), ein junges Elektronik-Duo aus Reykjavik, zurzeit noch nicht herausfinden. Steindór und Bjarni heißen die beiden Isländer, die sich hinter Einóma verbergen, und gemeinsam komponieren sie offenbar ausschließlich am Computer sphärische Tonfolgen zwischen Ambient und avantgardischen Klanginszenierungen. Doch die Rätselhaftigkeit der beiden Künstler steht in direktem Zusammenhang mit ihrer Musik.

"Undir feilnótum" ist ihr erstes Album, einen Vorgeschmack gab es auf einer 12"-Veröffentlichung beim isländischen Label uni:form. Das jetzt veröffentlichte Album-Debüt enthält acht übergangslos aufeinander folgende Titel, mit denen das Duo eine überwiegend düstere Atmosphäre schafft, die sich manchmal sogar in bedrohlicher Spannung entlädt.

In vielerlei Hinsicht knüpfen Einóma mit ihren bizarren Soundstrukturen an die Musik anderer isländischer Bands an, anders jedoch als Múm oder auch Björk verzichten Einóma völlig auf harmonischere, wärmere Kompositionen - auf Gesang sowieso - sie ergeben sich voll und ganz ihrem künstlich-intelligenten Klangdesign. Deswegen und aufgrund so geheimnisvoller Track-Titel wie "Amonie", "Hringlögun" oder "Brot" ist man bei der Entschlüsselung des Bildercodes der Einóma-Kompositionen ganz auf sich allein gestellt.

Mit den Aufnahmen von "Undir feilnótum" könnte man jedes futuristische Happening beschallen, auch als perfekter Soundtrack für einen kunstvollen Science-Fiction-Film scheint das Album bestens geeignet. Vielleicht also wird man eines Tages über Einóma bzw. Steindór und Bjarni doch noch mehr erfahren können !

Michael Frost, 13. Juli 2002

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