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Fröhliche Urstände

 

Soul ist weltweit angesagt und ist - fünfzig Jahre nach der Motown-Gründung - fester Bestandteil des internationalen Mainstreams. Die ehemals 'schwarze' Musik ist inzwischen schillernd bunt, mit Ablegern von Hollywood bis Bollywood - und Stuttgart.

Dort nämlich leben die vier Herren Stecher, Pflüger, Spadavecchia und Hofmann, verbunden durch die Begeisterung für die Mixregler, flirrende Beats, elektrisierende Gesangsstimmen, Bläser, Bass und schnelle Rhythmen. Mit diesen Zutaten verschafften sich die vier als "Dublex Inc." schnell einen Namen als gefragte Remixer, doch parallel etablierten sie sich auch mit ihrer eigenen Musik.

Wenn sie ihr neues Album jetzt "Phoenix" nennen, dann beschwören sie zwangsläufig das Bild vom "Phoenix aus der Asche", doch weit gefehlt: Von Staub und Asche keine Spur.

"Phoenix" ist ein schnelles, abwechslungsreiches Album, das weit in die Geschichte des Soul zurückreicht: Keyboards aus den 60ern, die Skyline im Vorspann amerikanischer Krimiserien und die entsprechend sanfte Ironie im Umgang mit dem Funk-Sound der 70er Jahre, der druckvoll-derbe Sound aktueller Soul-Sängerinnen von Aretha Franklin bis Amy Winehouse, aber auch der betont naive Retrocharme einer Duffy - alle Spielarten des Soul, so klingt es, werden hier berücksichtigt.

So ist es weniger die Band, die hier als Phoenix aus der Asche emporsteigt, als vielmehr der Soul selbst, der nicht zuerst - aber auch nicht zuletzt - durch Dublex Inc. fröhliche Urstände feiert.

 

© Michael Frost, 06.09.2009


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