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Meilenstein
des Neo-Chanson

Gast-Beitrag von Claudia Nentwich

 

Der Titel des Albums ist gut gewählt, hat man doch bei vielen der luftigen Songs das Gefühl, dem Himmel ein Stück näher zu kommen. Im Gegensatz zum Vorgänger "Virages" ist "Ciel XXL" konsequenter, dichter und poppiger produziert, nach wie vor jedoch stehen Gesang und Keyboard im Mittelpunkt.

Die Stimme von Corinne Douarre ist hypnotisch, oft hat man den Eindruck, eine Fee würde in Brocéliande, dem sagenhaften Wald in der Bretagne sitzen und Zaubersprüche weben. Dann wieder singt sie frech und unbekümmert oder spricht ihre Texte, in denen beim näheren Hinhören immer wieder überraschende Wendungen zu finden sind.

Auch Berlin, ihr momentaner Wohnsitz, bleibt ein Thema für Corinne Douarre, wie z. B. das Ampelmännchen in "Little Man of Berlin" und die kleinen Prinzen im Prenzlauer Berg, die gar nicht wissen, wie gut sie es haben. Witzig reflektiert sie über das Handwerk in "Si peu de texte" (pour faire une chanson).

Ergreifend auch "La mer aux trousses" und "Une Ville", in dem es um Plauen geht, die Stadt, die in den letzten Jahren im Mittelpunkt ihrer Arbeit stand und zu der sie auch biographisch bedingt eine starken Bezug hat. Mit "Ciel XXL" ist sie ihrer Vorstellung vom modernen Chanson, einfach und komplex zu sein, wieder ein Stück näher gekommen und hat mit ihren alten und neuen Mitstreitern wie dem kook Label, ein Album vorgelegt, das sich sehen und hören lassen kann.
Ein Meilenstein des Neo-Chanson.

 

"Corinne Douarre: Ciel XXL"
ist ein Gast-Beitrag von Claudia Nentwich
(Songwriting Forum Berlin).
© Claudia Nentwich, Mai 2008


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